Mit steigender Anzahl an Steuergeräten im Fahrzeug und der damit einhergehenden überproportional steigenden Komplexität der Software erhöht sich automatisch die absolute Zahl der Code-Zeilen im Fahrzeug. Bei aktuellen Fahrzeugmodellen mit durchschnittlich etwa 50 Steuergeräten sind im gesamten Fahrzeug etwa 100 Mio. Zeilen Code enthalten. Software ist jedoch nie frei von Fehlern und je höher der „Total Lines of Code“-Wert (TLC), desto höher ist - statistisch betrachtet - auch die Anzahl der Fehler in der Software.
Um eine fehlerhafte Software auszutauschen, sehen bisherige Prozesse und Nutzungsszenarien vor, dass Software ausschließlich im Rahmen eines Werkstattaufenthaltes aktualisiert wird. Dies geschieht entweder im Zuge von regelmäßigen Inspektionen, bei einem durch den Kunden gemeldeten Fehler oder im Zuge einer Rückrufaktion. Gerade letztere sind jedoch für OEMs sehr kostspielig - sowohl was direkte Kosten als auch indirekte Kosten, etwa einen Image-Schaden, betrifft.
Software-gestützte Angriffe gegen Bordnetze und Fahrzeuge, welche gerade in den letzten beiden Jahren in der Fachwelt viel Aufmerksamkeit erregt haben, verdeutlichen, dass die Zeitspanne, bis eine aktualisierte Software flächendeckend verteilt ist, eine zunehmend wichtigere Rolle spielt. Um dem Rechnung zu tragen, haben viele OEMs und Zulieferer reagiert und planen, den Verteilprozess massiv zu kürzen.