Das Positionspapier beschreibt das erhöhte Risiko beim Einsatz aktiver und passiver Konsumelektronik-Bauteile im Auto und fordert, dass neue Wege in der Lieferkette gegangen werden müssen. Darüber hinaus werden die Besonderheiten bei Automotive-Bauteilen erläutert: Die hier angewandte „Null-Fehler-Strategie“ minimiert zwar das Ausfallrisiko wesentlich, vergrößert aber auch die Bauteil- und Absicherungskosten erheblich. Diese sicherheitsorientierte Strategie schlägt sich auch in einem besser beherrschten und überwachten Herstellprozess nieder. Allerdings werden durch lange Entwicklungs- und Projektzeiten Innovationen erschwert. Bei Konsumelektronik-Bauteilen verhält es sich im Prinzip genau anders herum.
Konkret macht der ZVEI deshalb folgende Vorschläge zur Vorgehensweise beim Einsatz von Konsumelektronik-Bauteilen:
Die Produktentwicklung soll gemeinsam abgestimmt in der Lieferkette mit einer geschlossenen Kommunikation durchgeführt werden.
Die Partner sollen offen und nachvollziehbar zusammenarbeiten. Wenn notwendig, soll flexibel auf Veränderungen eingegangen werden.
Bewährte, langjährige Partnerschaften sollen unter Berücksichtigung der im ZVEI erarbeiteten Richtlinien auch und gerade für die neuen Herausforderungen bevorzugt werden.
Zu Beginn der Entwicklung ist eine „Gap Analysis“ bezüglich Design, Produktionsprozessen und Tests durchzuführen, um die daraus resultierenden Risiken für Feldausfälle zu erkennen.
Das ursprüngliche Mission Profile (Einsatzbedingungen) des Konsumelektronik-Bauteils ist aufzunehmen und mit dem für die Automotive-Applikation geforderten Mission Profile zu vergleichen. Dann ist gemeinsam der beste Weg zu suchen, um das Risiko unter den gegebenen Randbedingungen so gering wie möglich zu halten.
Mit zusätzlichen Maßnahmen auf der Systemebene sollen Schwachstellen der Bauteile ausgeglichen werden.
Am Ende der Entwicklung sind die Restrisiken allen bekannt und müssen in der ganzen Lieferkette gemeinsam getragen werden.