Telematik

Europa-Tour als eCall-Feldversuch

17. November 2010, 13:14 Uhr | Stephan Janouch
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Technische und kommerzielle Rahmenbedingungen

Die technischen Möglichkeiten für einen flächendeckenden Einsatz im Auto sind also heute schon vorhanden: NXP hat eine kostengünstige Telematiklösung entwickelt, die neben dem eCall auch weitere Services ermöglicht. Von der ATOP-basierten On-Board Unit, wird bei diesem europaweiten Projekt das Test-Signal von jedem Ort über das Mobilfunknetz der Deutschen Telekom bzw. der zugehörigen Roaming-Partner zur nächsten Rettungsleitstelle gesendet. Für Rettungsleitstellen bietet IBM die entsprechende Hardware, Software und darauf aufsetzende Messaging- und Visualisierungslösungen an, um präzise Lokalisierung und Zuordnung zu verwirklichen. Die Allianz OrtungsServices (AOS)offeriert heute bereits die genaue Ortung Verunglückter per Mobilfunk über ihre "112 LifeService"-Ortungsplattform, die den Rettungsleitstellen (PSAPs) kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Als Informationsprovider empfängt, dekodiert, visualisiert und übermittelt AOS den aufbereiteten Notfalldatensatz direkt an die lokal zuständige Rettungsleitstelle. Die genaue Ortung erlaubt es dann den Rettungsdiensten, schneller vor Ort zu sein. In der Rettungskette werden dann die Automobilclubs – wie der AvD, der belgische Touring oder der tschechische UAMK – zeitnah informiert, um mit ihren Einsatzfahrzeugen die Unfallstelle schnell räumen zu können und optimalen Service für die Fahrzeuginsassen zu bieten. Gleichzeitig wird so der Verkehrsfluss verbessert.

Die Europäische Union treibt die verbindliche Einführung des eCall für alle Neuwagen voran. So sollen ab 2013 in einem Einführungsszenario bis 2015 alle neuen Fahrzeuge standardmäßig mit eCall ausgestattet werden. Dieses paneuropäische Notrufsystem soll dazu beitragen, dass Rettungsdienste schneller und zuverlässiger an die Unfallstelle gelangen, indem automatisch – zum Beispiel bei Auslösen des Airbags – ein Notruf mit wichtigen Daten abgesetzt wird; gleichzeitig muss eine manuelle Auslösung möglich sein. Laut Studien könnte der eCall jedes Jahr europaweit bis zu 2.500 Leben retten, die Zahl der Schwerverletzten ließe sich um 15 Prozent verringern.


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