Cuberg hat leistungsstarke Lithium-Metall-Zellen für den Einsatz in der Elektromobilität entwickelt, die sich auf bestehenden Lithium-Ionen-Linien fertigen lassen. Nun hat Northvolt diesen Batteriespezialisten übernommen und plant dort im Silicon Valley ein Forschungszentrum.
Cuberg hat sich 2015 aus der Stanford University ausgegründet. Ziel war die Vermarktung einer zukunftsweisenden Batterietechnologie, die auf einem neuartigen flüssigen Elektrolyten in Kombination mit einer Anode aus metallischem Lithium basiert. Gegenüber vergleichbaren Lithium-Ionen-Zellen für Elektrofluganwendungen erhöhen sie die Reichweite und Kapazität laut Hersteller um mehr als 70 Prozent.
Aufbauend auf dieser Grundlage werden Northvolt und Cuberg ihr Produktportfolio für den Automobil- und Industriebereich weiterentwickeln. Ziel ist es, im Jahr 2025 solche Zellen industriell zu fertigen, die mehr als 1000 Wh pro Liter aufweisen und gleichzeitig das gesamte Spektrum der Kundenanforderungen im Automobilbereich erfüllen.
Entscheidend ist, dass die Technologie von Cuberg die größte Herausforderung bei aufstrebenden Batterietechnologien adressiert: die Skalierung der Fertigung. Cuberg hat bereits demonstriert, dass seiner Technologie mit bestehenden Lithium-Ionen-Fertigungssystemen kompatibel ist. Dadurch verkürzt sich die Zeit bis zur Markteinführung, sodass solche Zellen in der Elektromobilität schneller zum kommerziellen Einsatz kommen können. Die neue Technologie soll innerhalb von drei Jahren in großem Stil in der Elektromobilität eingesetzt werden, wobei mit der elektrischen Luftfahrt begonnen wird.
Mit der Übernahme von Cuberg wird Northvolt ein hochmodernes Technologiezentrum im Silicon Valley einrichten und engagiert aktiv Spitzenkräfte der Batterieindustrie, um diese Bemühungen zu unterstützen. Abgesehen davon, dass Northvolt die Entwicklung von Lithium-Metall-Zellen beschleunigen und die Technologie für Automobilanwendungen optimieren will, wird sich das neue Zentrum auf die Forschung und Entwicklung von Materialien für die Anode und Elektrolyte konzentrieren. Durch das Zentrum möchte Northvolt auch die Zusammenarbeit mit den führenden Technologieunternehmen und Universitäten im Silicon Valley fördern, um die laufenden Forschungsarbeiten zwischen Europa und Nordamerika zu verbinden. Es wird auch als Testumgebung für Methoden dienen, die Digitalisierung, künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen nutzen.
Zu den Kunden von Cuberg zählen zahlreiche führende Unternehmen der Mobilitätsbranche, darunter Boeing, Beta Technologies, Ampaire und VoltAero. Zu den Investoren und Geldgebern des Unternehmens gehören Boeing HorizonX Ventures, Activate.org, die California Energy Commission, das US-amerikanische Energieministerium und das TomKat Center in Stanford.
»Das Cuberg-Team verfügt über die außergewöhnliche Fähigkeit, in einer schlanken und effizienten Organisation eine Technologie von Weltklasse zu entwickeln, nachweisbare Arbeitsergebnisse zu erzielen und einen hervorragenden Kundenstamm aufzubauen«, meinte Peter Carlsson, CEO und Mitgründer von Northvolt. »Diese Stärken, kombiniert mit den Fähigkeiten und der Technologie von Northvolt, ermöglichen es uns, sowohl die Leistungsfähigkeit als auch die Betriebssicherheit deutlich zu verbessern und gleichzeitig die Kosten für die nächste Generation von Batteriezellen noch weiter zu senken. Dies ist entscheidend, wenn wir den Übergang zu vollelektrischen Fahrzeugen beschleunigen und die Anforderungen der führenden Automobilunternehmen innerhalb eines relevanten Zeitrahmens erfüllen wollen.«
»Wir freuen uns sehr, mit Northvolt zusammenzuarbeiten, um gemeinsam eine saubere Energie der Zukunft zu schaffen«, sagte Richard Wang, CEO und Mitgründer von Cuberg. »Northvolt bringt erstaunliche Technologie- und Fertigungsfähigkeiten mit, die die Kommerzialisierung und Einführung unserer Lithium-Metall-Technologie beschleunigen werden. Ihre tiefe technische Erfahrung und ihr Wagemut ergänzen Cubergs eigene Innovationskultur hervorragend.«