Software und Menschen zusammenbringen

Einführung eines »Application Lifecycle Management«-Werkzeugs (ALM)

11. April 2011, 11:56 Uhr | Von Dr. Ulrich Becker und Otmar Seckinger
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Agil umsetzen

Bild 2. Iterative Entwicklung von ALM-Lösungen.
Bild 2. Iterative Entwicklung von ALM-Lösungen.

Zu Beginn jeder dreiwöchigen Umsetzungsiteration werden die Funktionen ausgewählt, die umgesetzt werden sollen (Bild 2). In der ersten Iteration sind das die Funktionen „Anforderung erstellen“ und „Testfall erstellen und mit Anforderung verknüpfen“. May Leinstein und Reiner Fahrung detaillieren diese Funktionen, indem sie gemeinsam mit ausgewählten Anwendern (Key Usern) jeweils eine so genannte User Story erstellen. Eine User Story beschreibt die Interaktion von fiktiven Personen bei der Benutzung des ALM-Werkzeugs als Gesamtbild. Dabei stellt sich heraus, dass ein Kommentar ein wichtiges Anforderungsattribut ist, das aber bisher im Domänenmodell nicht berücksichtigt wurde. Reiner Fahrung überarbeitet das Domänenmodell entsprechend. Anschließend erstellt er eine Spezifikation, anhand derer die erste Version des Datenmodells implementiert werden kann. Ein Berater des Werkzeugherstellers führt eine Bewertung durch, um sicherzustellen, dass die Spezifikation zur Philosophie des Werkzeugherstellers passt und keine Probleme hinsichtlich der Leistungsfähigkeit im Betrieb zu erwarten sind. Dank des positiven Ergebnisses kann mit der Umsetzung begonnen werden.

Am Ende der Iteration ist eine erste Version fertig gestellt. May Leinstein und Reiner Fahrung stellen diese Ver­sion ausgewählten Anwendern vor; diese können nun mit der Lösung experimentieren. Die Rückmeldungen sind weitgehend positiv, allerdings bemängelt ein Test-Manager, dass ein Testfall nur mit einer Anforderung verknüpft werden kann. Dieser Wunsch wird für die nächste Iteration aufgenommen und umgesetzt.

Nach drei Monaten sind die Kernfunktionen umgesetzt. Die Anwender sind zufrieden: Die Lösung ist reif genug, um in einem ersten Pilotprojekt eingesetzt zu werden. Dafür wird ein kleines Entwicklungsprojekt ausgewählt.

Reiner Fahrung trainiert die Projektbeteiligten und setzt gemeinsam mit dem Projektleiter das Projekt in MKS Integrity auf. In den ersten Wochen werden zudem alle Projektmitglieder intensiv unterstützt. Die Rückmeldungen aus dem Pilotprojekt zeigen, dass die Grundkonzepte der Lösung tragfähig sind. Allerdings vermissen die Benutzer Import- und Export-Möglichkeiten für Office-Anwendungen sowie einen Bericht über die Abdeckung der Anforderungen durch Testfälle. Diese Funktionen werden in die Liste der noch nicht umgesetzten Funktionen aufgenommen, gemeinsam mit den Benutzern priorisiert und in den nächsten Wochen umgesetzt.


  1. Einführung eines »Application Lifecycle Management«-Werkzeugs (ALM)
  2. Werkzeuglandschaft als gewachsene Struktur
  3. Eine gemeinsame Sprache
  4. Agil umsetzen
  5. Vorbereitung und Einführung
  6. Goldene Regeln für die Software-Einführung

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