Müdigkeitssensoren

So wird der Autositz zum EKG-Messgerät

6. Februar 2013, 17:20 Uhr | Ingo Kuss
Herzschlagüberwachung durch den Fahrersitz
© Saelig

Am Herzschlag lässt sich besonders zuverlässig erkennen, ob der Fahrer übermüdet ist. Doch niemand will sich im Auto Elektroden an die Brust heften. Eine neue Sensortechnik erlaubt es jetzt, durch die Kleidung hindurch die Herztätigkeit zu überwachen.

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Erschöpfte Autofahrer sind für fast ein Viertel aller Verkehrsunfälle verantwortlich. Zum Sicherheitskonzept moderner Fahrzeuge gehört deshalb fast immer auch eine Überwachung des Fahrers, um ihn rechtzeitig vor Übermüdung zu warnen. Dazu werten die entsprechenden Systeme etwa das Lenkverhalten oder Augenbewegungen aus, um daraus indirekt Rückschlüsse auf die Fitness des Fahrzeuglenkers zu ziehen. Eine unmittelbare Erfassung der Vitalfunktionen ist zwar effizienter - doch welcher Autofahrer wäre schon bereit, vor Fahrtantritt nicht nur den Sicherheitsgurt, sondern auch noch spezielle Elektroden anzulegen?

Das britische Unternehmen Plessey Semiconductors hat eine Lösung für dieses Problem gefunden: Ihre sogenannten „EPIC“-Sensoren erfassen elektrische Potenziale selbst durch Sitzbezüge und Kleidung hindurch. Eingebaut im Fahrersitz überwachen sie berührungslos die Herztätigkeit und zwar insbesondere die Herzfrequenzvariabilität, die zuverlässig Aufschluss über die Müdigkeit des Fahrers gibt. Von Plessey ist ein entsprechendes Evalution Kit erhältlich, zu dem unter anderem ein Sitzkissen mit sechs „EPIC“-Sensoren sowie ein Anschlussgerät mit USB-Schnittstelle gehören.


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