Automobilzulieferer Bosch stellt seine Fahrerassistenzsysteme in 40 Sprachen zur Verfügung - von Arabisch über Finnisch bis Thai. Hier gilt es besondere Anforderungen zu beachten.
Fahrerassistenzsysteme müssen die Sprache des Fahrers sprechen. Sei es beim Wegweisen, beim Blättern durch das digitale Telefonbuch oder eben bei der Gebläse-Feineinstellung auf dem Display. Die Systeme von Bosch sind daher multilingual; 40 Sprachen bietet der Zulieferer an. Mehr als 2.000 vorgefertigte Formulierungen müssen dafür je System leicht verständlich übersetzt werden. Und es gilt immer: Verkehrssicherheit geht vor perfektem Sprachstil.
Herausforderungen gibt es etliche: Zum Beispiel wäre die Übersetzung von »Maximale Automatik-Gebläsestufe« im Finnischen «Automaattinen tuulettimen maksimivoimakkuus«. Viel zu lang. Hier muss mit Abkürzungen gearbeitet werden, um die Phrase sinnvoll auf Display-Größe zu reduzieren, was aufgrund der Grammatik wiederum schwer ist.
Eine weitere Herausforderungen ist, dass sich die Automobilhersteller über eigene Texte differenzieren wollen und daher selbst die Quelltexte für ihre neuen Systeme liefern. 2.000 bis 2.500 Phrasen pro Sprache gibt es in einem durchschnittlichen Projekt. Diese fließen sowohl in die Menüs und Masken im Fahrzeug ein als auch in die Sprachbedienung der Geräte.
Als wichtigster Aspekt gilt für Bosch aber, dass die Information korrekt wiedergegeben wird. Denn eine fehlerhafte Übersetzung kann nicht nur unangenehm werden, weil der Wegweiser die falsche Richtung beschrieben hat, sondern im schlimmsten Fall sogar zu gefährlichen Situationen führen.