Hinter dem Kürzel MID verbirgt sich der Begriff Moulded Interconnect Devices, was so viel wie spritzgegossene Schaltungsträger bedeutet. Die Bauteile erschließen in der Lichttechnologie die dritte Dimension. Mit ihnen können die Ingenieure und Designer Leuchtmittel in jeder beliebigen Form entwickeln, was einen gewaltigen Fortschritt im Vergleich zu den heutigen zweidimensionalen Platinen darstellt.
Die Grundlage der MID-Technologie ist ein neuartiger Kunststoff, der eine metallorganische Komplexverbindung einschließt. Im ersten Schritt wird er per Spritzguss in die gewünschte Form gebracht. Im zweiten Schritt schreibt ein Laser das Schaltungsbild auf das Werkstück. Dabei verdampft die oberste Polymerschicht; die Metallisierungskeime, die für Metalle haftend sind, werden freigelegt. Bei der Galvanisierung, dem dritten Schritt, entstehen die Leiterbahnen. Ihre Schichtdicken genügen, um LEDs zu bestromen.
Die erste Anwendung der MID-Technologie bei Audi ist eine Leuchtkugel (Bild 10) von etwa 15 cm Durchmesser. Aus zwei vielfach durchbrochenen Halbschalen zusammengesetzt, integriert sie 52 LEDs. Noch muss sich die neue Technologie in der Erprobung bewähren und zwar unter den Belastungen, denen sie im Auto ausgesetzt sein wird. Doch schon heute schwärmen die Entwickler von der Design-Freiheit, die ihnen das MID-Prinzip eröffnet.