Optoelektronik

Anwendung von LED-Systemen

21. Februar 2013, 16:39 Uhr | Stephan Berlitz, Thomas Baier und Christoph Kenn
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Motorsport als Testlabor

Audi betrachtet den Motorsport als ideales Testlabor für seine Technologien; das gilt auch für die Fahrzeugbeleuchtung. Der R 18 TDI, der siegreiche Le-Mans-Rennwagen des Jahres 2011, und der R 18 etron, der erste Hybrid-Rennwagen, der Le Mans 2012 gewonnen hat, zeigen auf, welches Potenzial die LED-Technik besitzt. Die Scheinwerfer beider Rennwagen sind äußerst hell, sehr leicht und perfekt gekühlt. Sie entstanden in enger Zusammenarbeit zwischen den Spezialisten von Audi Sport und den Ingenieuren der Serienentwicklung.

Das Reglement des 24‑Stunden-Rennens in Le Mans gewährt große Freiheiten, die es auf der Straße nicht gibt. Beispielsweise leisten die beiden LED-Frontscheinwerfer des R 18 mehr als jeweils 100 W und damit etwa dreimal so viel wie im Straßen-Pkw. Ihr Licht zeichnet einen Kegel, der die ganze Fahrbahn hell und gleichmäßig ausleuchtet, und reicht weiter als einen Kilometer. Ähnlich wie bei der Beleuchtungsstärke von über 1.000 lx gilt hier etwa Faktor fünf bis sieben im Vergleich zum Serienfahrzeug.

Die Rennwagen-Scheinwerfer kommen ohne elektrische Kühlung aus. Der Fahrtwind tritt durch einen unten platzierten Einlass ein und durchströmt einen Luftkanal, um dann oben im Scheinwerfer wieder auszutreten. Unterwegs nimmt der kühle Luftstrom die Wärme der LEDs auf, die von 1 cm2 großen Kühlelementen aus Graphitschaum abgeführt wird. Der Unterbau der Reflektoren und weite Teile des Gehäuses bestehen aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff; jeder Scheinwerfer wiegt etwa zwei Kilogramm.


  1. Anwendung von LED-Systemen
  2. Motorsport als Testlabor
  3. Hohe aktive Sicherheit im Fokus
  4. Die übernächste Stufe der Scheinwerfertechnologie
  5. Mehr Sicht mit dem Laser-Nebelschlusslicht
  6. Wie Fische in einem Schwarm: OLED-Swarm
  7. Die dritte Dimension: MID-Technologie
  8. Die Autoren

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