Um maritime Robotik zu erproben, haben Wissenschaftler des Testzentrums für maritime Technologien ein 3 Mio. Quadratmeter großes Areal vor Helgoland mit Tonnen abgesteckt.
Hersteller und Wissenschaftler können dort sehr unterschiedliche Szenarien testen, etwa Unterwasserfahrzeuge unter realen Bedingungen im Meer für Offshore-Windkraftanlagen und über das Wasser fliegende Drohnen für Inspektionsarbeiten erproben.
»So ein Forschungsareal unter diesen schwierigen Umweltbedingungen auf hoher See wird europaweit einzigartig sein, die ersten Versuche werden Anfang Juni beginnen«, sagte Hanno Schnars vom Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM.
Das Testzentrum für maritime Technologien im Südhafen von Helgoland war im Sommer 2019 gegründet worden. Das Testfeld wenige Seemeilen vor der Insel soll das Herzstück werden – für kurze Prüfszenarien oder Langzeitversuche. Dort können beispielsweise autonome Unterwasserfahrzeuge für Offshore-Windkraftanlagen unter realen Bedingungen im Meer oder über das Wasser fliegende Drohnen für Inspektionsarbeiten erprobt werden.
Zu dem interdisziplinären Forschungskonsortium gehören neben dem Fraunhofer IFAM das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) aus Bremen, das Helmholtz-Zentrum Geesthacht Zentrum für Material- und Küstenforschung (HZG), die Universität Oldenburg und die Jacobs University Bremen.
Wissenschaftliche Unterstützung kommt zudem vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven, das Anfang Juni der erste Nutzer des Testfelds sein wird. »Das AWI wird Verankerungen testen, die später auch in der Arktis eingesetzt werden sollen, um Messdaten-Erfassungsgeräte unter der Meeresoberfläche zu verankern«, erklärte Schnars. Im Spätsommer solle dann ein Projekt des ersten Industriekunden starten.
Durch das mit gelben Tonnen abgesteckte Areal darf laut Schnars nun niemand mehr durchfahren. Die Kosten für den Aufbau des Testfeldes würden über Projektgelder stufenweise finanziert.