OWA bietet eine umfassende Engineering-Umgebung für SPS-Programme (in den IEC-61131-3-Sprachen, in C, C++ oder Python), die bis zur Überprüfung der Ergebnisse durch das integrierte Testframework zur Erstellung und Überwachung automatisierter Tests reicht. Die Testsuite ermöglicht dabei nicht nur die Kontrolle einiger Bausteine und Bibliotheken, sondern auch die Qualitätssicherung von Drittanbieter-Lösungen, die in Zukunft, folgend der Wiederverwendbarkeit von Software, in cloudbasierten Market-Stores den Anwendern zur Verfügung gestellt werden können.
Die Kombination von Automation ML und OPC UA bietet die integrierte Modellierung von Engineering-Domänen sowie die semantische Anreicherung von Laufzeitdaten zur effektiven Auswertung in Datenanalyse und Machine-Learning-Anwendungen. Ergänzend wird in den kommenden Jahren ein Schwerpunkt auf domänenspezifische Sprachen gesetzt, die die Komplexität der Entwicklung von Automatisierungslösungen kontinuierlich reduzieren und den Anwendern die Umsetzung effizienter branchenbasierter Lösungen ermöglichen. Neue Editoren für die Entwicklung von Cyber-Physical Microservices (CPµS) bilden die Basis für künftig dynamisch verteilte Logiken und deren im Zuge des Engineerings erforderliche Simulation.
So kann sich der Anwender auf seine eigentliche Aufgabe konzentrieren und den Entwicklungsprozess effizienter, schneller und teamorientierter gestalten. Auch die Erweiterungsmöglichkeiten von OWA seitens des OEM-Kunden sind wichtig, weil damit eine angepasste Lösung entsteht, die auf einer zukunftsorientierten Basis aufsetzt.
OWA: aus Prinzip offen
Der Unterschied zu bisherigen Engineering-Systemen liegt nicht nur in der Nutzung der Cloud, sondern auch im Umfang der abgedeckten Funktionen, der Orientierung am Lebenszyklus einer Anwendung und der Möglichkeit, das System Disziplin-übergreifend in Teams zu nutzen. Das zusammengenommen erschließt für Anwender viele Vorteile.
„Wegen der offenen Architektur von OWA können Anwender ihr System sehr individuell ausgestalten“, führt Heinrich Steininger aus. „Die Grundfunktion ist es, Backend-Services für die Tool-Integration bereitzustellen, auf die der Anwender über Frontend-Services beispielsweise für die Steuerungsprogrammierung, das HMI oder die I/O-Konfiguration zugreift.“ Erreicht wird diese Flexibilität durch den konsequenten Einsatz standardisierter Schnittstellentechniken (REST, GRPC bzw. Websockets), die eine einfache Integration in bestehende Automatisierungsplattformen ermöglichen.
Ruhe und Ordnung im Engineering
Hektik und Durcheinander sind keine guten Umgebungsbedingungen für die Entwicklung von Automatisierungsprojekten. „Zu oft müssen sich Entwickler heute noch um Nebenschauplätze kümmern – Aufgaben, bei denen man sich leicht verzetteln kann“, berichtet Heinrich Steininger. „OWA bringt Ruhe und Ordnung in das Engineering, weil es die Entwicklungskomponenten zu einem zentralen System zusammenfasst.“
Dabei ist OWA aus Sicht des Anwenders alles andere als ein monolithisches System, denn man kann von jedem Rechner auf der Welt und jedem Ort mit Internet-Zugang auf sein Projekt zugreifen – entsprechende Rechte natürlich vorausgesetzt. „Sobald man Zugriff hat, steht dem Anwender oder Entwickler die gesamte nötige Toolchain zur Verfügung, um Daten abzufragen, Konfigurationen zu ändern, Probleme zu lösen oder die Anwendung weiterzuentwickeln.“
Wettbewerbsvorsprung inklusive
Open Web Automation ist die Basis einer Engineering-Architektur, die für die Entwicklung von Automatisierungsanwendungen konzipiert, zusammengestellt und optimiert wird. Dabei ist die Architektur so universell, dass sie besonders für Anbieter von Automatisierungskomponenten eine geeignete Lösung darstellt, um dem Kunden ein entsprechendes Cloud-Angebot bieten zu können.
„Eines ist klar“, erklärt Heinrich Steininger: „Das Engineering wandert gegenwärtig in die Cloud. Wir haben diesen Trend früh aufgegriffen und uns mit OWA einen zeitlichen Vorsprung gegenüber unseren Wettbewerbern geschaffen. Unsere Lösung bietet Herstellern, die heute auf unsere Cloud-Architektur setzen, eine kurze Time-to-Market. Das ist eine der wesentlichen Anforderungen, die heute auch im internationalen Konkurrenzkampf bestehen. Derzeit entstehen in unzähligen Unternehmen Cloud-basierte Angebote und Funktionen. Eine solche Cloud zu entwickeln, ist jedoch aufwändig und teuer sowohl in der Entwicklung als auch in der Wartung“, erläutert der CTO.
„OWA ermöglicht es den Herstellern, die Entwicklungskosten für die Cloud-Transformation deutlich zu senken und gleichzeitig die Entwicklungsrichtung für noch ausstehende Teile der OWA-Plattform mitzugestalten. Mit dem integrierten Language-Server-Konzept steht jedem seine bevorzugte Programmiersprache zur Verfügung. Um übergeordneten Anforderungen im Bereich der Orchestrierung gerecht zu werden, steht das Konzept einer Domain-Specific-Language (DSL) bereit. Last but not least ist OPC UA das bevorzugte Automatisierungsmodell, das mit OWA umfänglich unterstützt wird.“