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NB-IoT-Roll-out bis Ende 2018 abgeschlossen

1. März 2017, 10:33 Uhr | Heinz Arnold
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20 Prozent bessere Abdeckung als GSM

An welche Vorteile denken Sie?

Denken Sie nur einmal an die Fernablese von Heizungen. Weltweit wäre dafür nur ein einziges NB-IoT-Modul erforderlich. Das gibt den Anbietern schon eine große Sicherheit. Zweitens ist das Kapazitätsmanagement auf Basis der Zellen viel besser als im unlizenzierten Spektrum, besonders wenn es sich um Anbieter handelt, die bei einer Frequenz von 2,4 GHz arbeiten. Da kann es leicht zu unerwünschten Beeinflussungen unter den vielen Teilnehmern kommen. Auch in den Frequenzbereichen, in denen es bisher noch nicht überfüllt ist, gilt: Welche Regeln sollen gelten, wenn mehr und mehr Teilnehmer hinzukommen?

Einige Telekommunikationsunternehmen haben mit LoRa und Sigfox zusammen gearbeitet, weil sie dringend Erfahrungen sammeln wollten und das eben nur in der Praxis wirklich funktioniert. Jetzt gibt es Use-Cases, die auf Basis dieser Dienste entwickelt und ausprobiert wurden. Warum sollten sie wieder wechseln, wenn alles funktioniert?

Wer LPWA-Networks ausprobieren wollte, war eben auf diese Firmen angewiesen. Jetzt ändert sich das mit NB-IoT. Es wird sehr schnell viele Use-Cases für NB-IoT geben.

Was dann aber auch seinen Preis haben wird?

Da darf man nicht nur auf die Preise der ICs oder Module schauen. Es kommt darauf an, wie das Gesamtsystem von einem Ende zum anderen Ende aussieht. Dazu sind im unlizenzierten Spektrum oft mehrere Plattformen nötig. Außerdem ist die Sicherheit ein ganz großes Thema. Auf Basis von NB-IoT gibt es wenige Möglichkeiten, auf der Strecke vom Sensor zum Router zu manipulieren.

Dennoch hat beispielsweise eine Telekommunikationsfirma wie Orange stark auf LoRa gesetzt?

Soweit ich sehe, setzen die meisten Carrier auf Standards und rollen die Systeme im lizenzierten Spektrum aus. Auch die Analysten sagen den LPWAN-Firmen im ISM-Spektrum voraus, dass es außerhalb von Nischen schwierig werden wird, ein Geschäft aufzubauen.   

Also ist das wesentlich Neue, dass die Telekom mit NB-IoT nun den Markt anvisiert, in dem es darum geht, die drahtlose Verbindung zu Geräten herzstellen, die auch im Keller oder unterirdisch verbaut sein dürfen. Außerdem sollen Sensorknoten über viele Jahre hinweg mit Batterien auskommen, die relativ geringe Datenraten übertragen müssen – aber auf Basis der altbekannten zellenbasierten Technik?

Das ist der Kernpunkt und das Neue, hier sehen wir unsere Marktchance. Die Abdeckung wird um 20 Prozent besser sein als bei GSM. Wir werden damit die Zähler im Keller erreichen. Alles andere ist klassisch, die Kunden kennen es und wissen genau, welche Qualität sie erwarten können.

Stehen Dienste wie Roaming und Lokalisierung zur Verfügung?

Die Lokalisierungs-Information steht jetzt mit einer Genauigkeit von 30 bis 50 m zur Verfügung, das reicht meist, etwa um ein entlaufenes Tier zu finden oder sein geparktes Auto. Ganz wichtig ist, dass dafür eben kein GPS erforderlich ist.

Welches sind aus Ihrer Sicht die Hauptargumente für NB-IoT?

Eine hohe Betriebssicherheit, weitgehende Sicherheitsmaßnahmen und eine gute Planbarkeit. Das wird viele potenzielle Anwender überzeugen.


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