Die Telekom setzt im Low-Power-Wide-Area-Netzwerkmarkt auf NB-IoT. Wie die Installation des NB-IoT-Netzes vor sich gehen wird und wo die Vorteile liegen, erlklärt Dr. Alexander Lautz im Interview mit Markt&Technik.
Markt&Technik: Gibt es schon genügend Chip-Hersteller, die ICs für NB-IoT anbieten?
Dr. Alexander Lautz, Senior VP M2M, Deutche Telekom: Mit der Verabschiedung der Release 13 der 3GPP können die Entwickler bei den Halbleiterfirmen richtig loslegen. Erste Chipsets haben wir bereits bekommen, jetzt folgen weitere. Hisilicon, die Tochter von Huwai, liefert bereits, bald werden Intel, Qualcomm und eine Reihe kleinerer Anbieter folgen. Die Modul-Hersteller entwickeln ebenfalls eifrig. Ich gehe davon aus, dass es bis Sommer rund 20 Chip-Hersteller geben wird, die liefern können.
Wie wird die Telekom NB-IoT vorantreiben?
Ich rechne damit, dass während des ersten Halbjahres 2017 ein Testnetz mit Prototypen-Hubs aufgebaut wird. Wir rollen jetzt die erforderliche Infrastruktur aus. Wenn die Netze ausgebaut sind und stehen, können wir sofort loslegen. Den Anfang werden die Länder machen, in den es jetzt schon Testnetze gibt und für die Chipsätze zur Verfügung stehen.
Wie lange wird es dauern, bis in Deutschland die NB-IoT-Netze stehen?
Wir fangen im 2. Quartal 2017 mit dem Roll-out an, bis alle Basisstationen aufgerüstet sein werden, dauert es ein bis zwei Jahre. Ich rechne damit dass der Rollout flächendeckend bis spätestens Ende 2018 abgeschlossen sein wird.
Nun haben die Anbieter im unlizenzierten Spektrum wie die LoRa basierenden Dienste sowie Sigfox und Ingenu in den USA einen gewissen Vorsprung. Was macht Sie so optimistisch, den Vorsprung einholen zu können?
Das ist richtig. Aber wir fangen jetzt mit dem Rollout an und werden ihn wie beschrieben sehr schnell durchziehen. Mein Optimismus gründet sich vor allem auf der Tatsache, dass das lizenzierte Spektrum für die M2M-Dienste viele Vorteile mit sich bringt.