Für heutige moderne Produktions- und Automatisierungsanlagen spielen Cyber-Physical Systems bereits eine wichtige Rolle. In der Zukunft werden sie sich immer weitere Ebenen und Aufgaben erschließen. So wird es eine flexiblere Produktionssteuerung geben, in der die umgebenden Prozesse stärker vernetzt und flexibler koordiniert werden.
Ein zentrales Ziel bei Industrie 4.0 ist die umfassende Interoperabilität der Systeme. Das adressiert die Frage, wie können Daten, die in einem Teilbereich meines Produktionssystems erhoben werden, in anderen Teilen genutzt werden. Hier hat die Industrie noch mit einer Reihe von Standardisierungsfragen auf unterschiedlichen Abstraktionsebenen zu kämpfen. Auf der reinen Kommunikationsfrage adressiert das, welche Protokolle ablaufen und wie die darüber ausgetauschten Daten codiert werden. Genauso wichtig sind aber die transportierten Informationen und vernetzten Dienste: Sind die Daten so interpretierbar, dass andere Systeme diese Daten umfassend nutzen können? Dabei muss geklärt sein, in welchem Zusammenhang die Daten stehen und vor allem wie diese Daten in anderen Systemen und in einem anderen Kontext nutzbringend eingesetzt werden können. Die Interoperabilität muss daher über mehrere Abstraktionswege hinweg gewährleistet sein.
Darüber hinaus muss man sich auch fragen, wie sich die Produkte in Zukunft entwickeln werden. Bei der Smart Factory spielt eine sehr starke Personalisierung und Individualisierung der Produkte eine große Rolle. Diese Individualisierung kommt nur zustande, wenn die gesamten komplexen logistischen und produktionstechnischen Zusammenhänge beherrscht werden. Da steckt bisher noch eine große nur teilweise umgesetzte Vision dahinter. Betrachtet man jedoch beispielsweise medizinische Produkte, die an die Individualität des betreffenden Menschen angepasst werden müssen, so ist Personalisierung schon heute Wirklichkeit. So weit sind wir also von der Smart Factory nicht mehr entfernt – wir haben sie in Teilen längst und müssen sie nur konsequent weiter ausbauen!