Wie wird bei der Kommunikation über OPC UA die Datensicherheit (Security) gewährleistet?
Innerhalb von OPC UA ist ein Security-Verfahren spezifiziert und zertifiziert. OPC UA sieht zwei Arten von Security-Protokollen vor, die in der Security-Schicht des OPC-UA-Stacks implementiert sind: »WS-SecureConversation« und »UA-SecureConversation«. Beide Protokolle nutzen asymmetrische Algorithmen, um Schlüssel (Security Tokens) auszutauschen, und symmetrische Algorithmen für die Verschlüsselung und Signierung der Nachrichten.
Das »WS-SecureConversation«-Protokoll legt fest, wie Nachrichten abgesichert werden, die mit dem XML-Protokoll SOAP übertragen werden. »UA-SecureConversation« ist eine binäre Ableitung des »WS-SecureConversation«-Protokolls. Wie schon die Kodierung mittels »OPC UA Binary« ist die »UA-SecureConversation« für hohe Anforderungen an den Datendurchsatz konzipiert. Die »UA-SecureConversation« ist also das Security-Protokoll, das zusammen mit der »OPC-UA-Binary«-Kodierung und dem »UA-Binary«-Transportprotokoll zum Einsatz kommt.
An dieser Stelle schließt sich der Kreis: Was macht OPC UA letztlich so attraktiv für Industrie 4.0?
Die Durchgängigkeit ist es, die OPC UA attraktiv für Industrie 4.0 macht. Dank OPC UA sind in der Industrieproduktion 4.0 keine ständigen Protokollumsetzungen erforderlich. Oberhalb der Sensor-Aktor-Ebene, also von AS-Interface und IO-Link, ist es möglich, komplett OPC UA zu sprechen. Auch Firewalls könnten möglicherweise wegfallen.
Gibt es schon Produktionsanlagen mit durchgängigem OPC UA als Bus?
Nein, größere Pilotanlagen mit durchgängigem OPC UA als Bus sind noch nicht in Betrieb. Bisher liegen nur die Spezifikationen vor. Bevor Anlagen ihren Dienst tun können, müssen erst einmal die noch fehlenden Komponenten entwickelt werden. Für OPC UA als durchgängigen Bus bräuchte es einen Branchenriesen als Promoter und natürlich alle nötigen Komponenten.