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Warum hat ARM Stream Technologies gekauft?

30. Juni 2018, 12:21 Uhr | Heinz Arnold
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ARM kann IoT-Position entscheidend ausbauen

Deshalb ist Hima Mukkamala, Senior Vice President und General Manager, IoT Cloud Services von ARM überzeugt, dass das Unternehmen mit der Übernahme von Stream seine Position im IoT-Markt entscheidend ausbauen kann, wie er anlässlich der Übernahme erklärte. Weil es nun auch auf den übergeordneten Ebenen aktiv wird – und das nicht nur über eine Partnerschaft, sondern als Teil von ARM.

Erst die über viele Ebenen reichende enge Entwicklungsgemeinschaft würde den Weg ebnen, um sie nahtlos verbinden zu können. Erst dann ließen sich die berühmten Datensilos, in denen die Daten heute zumeist noch gefangen sind, in horizontaler Richtung aufbrechen.

Genau dazu legt die »MBed IoT Device Management Plattform« von ARM die Grundlage: So will das Unternehmen den Integratoren einfach ermöglichen, den nahtlosen Zugang zu den Daten, die bruchlose Vernetzung und das durchgängige Device-Management aufzubauen.
 
Das ergänzt sich gut mit Stream, die mit sämtlichen physikalischen Funktechniken und mit allen Protokollstandards arbeitet, die in der IoT-Vernetzung üblich sind. Denn schlussendlich kommt es darauf an, die Daten schnell für die Auswertung zur Verfügung stellen zu können, um aus ihnen die Informationen, die in ihnen stecken, heraus zu destillieren und die  richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Und vor allem muss dies in einer vertrauenswürdigen und sicheren Umgebung geschehen.
 
Sicherheit ist eines der Stichworte für Rajeev Misra. Er geht davon aus, dass sich Digital Security zum größten Sektor innerhalb der High-Tech-Industrie entwickeln wird. Und er ist sogar überzeugt, dass die Leistungsfähigkeit der Prozessoren – etwa die von ARM – die des menschlichen Gehirns schon bald übersteigen könnte. Aber das allein würde nicht genügen, um die KI Welt Realität werden zu lassen: »IoT erfordert ein ganzes System, nicht nur den Chip«, erklärte er denn auch kürzlich auf der AI-Konferenz »CogX« in London. Das hieße auch, kräftig investieren zu müssen, denn traditionell arbeiten auf den verschiedenen Ebenen unterschiedliche Firmen, die es jetzt zusammen zu führen gelte. Dabei auf den kurzfristigen Gewinn zu schielen, sei nicht zielführend.

Doch wer ist Rajeev Misra? Er ist Chef des mit 100 Mrd. Dollar ausgestatteten Vision Fund, und damit die weltgrößte Investment-Firma im High-Tech-Bereich. Der Vision Fund wiederum gehört zu Softbank, wo Misra ebenfalls Direktor ist. Und so wird auch verständlich, was Softbank mit der Übernahme von ARM bezweckt hat: Das Know-how des Unternehmens auf der Chip-Ebene als auch im Sektor der neu entstehenden KI-Prozessoren mit weiteren Firmen zu einem großen Ecosystem zusammen zu führen. Denn weder traditionelle Prozessoren noch KI-Chips noch ihre Kombination werden alleine die künstliche Intelligenz schaffen, die so kennzeichnend für die künftige IoT-Welt sein wird – wenn Misra recht behält.  

Stream Technologies wurde 2000 gegründet und zählt derzeit 770.000 zahlende Teilnehmer, die ein Datenaufkommen von täglich 2 TB produzieren. Innerhalb der Infrastruktur von Stream lässt sich jedes IoT-Geräte installieren, es kann sich im Netz anmelden, sich authentifizieren und sich automatisch in den jeweils kostengünstigsten Übertragungskanal einwählen egal in welchem Netzwerk und an welchem Ort sie sich gerade befinden. Damit entfällt die Notwendigkeit, dass die Anwender sich in verschiedenen Systemen getrennt anmelden und unterschiedliche Verträge abschließen müssen. Das reduziert die Komplexität, spart Zeit und Kosten und führt zu greifbaren Ergebnissen.  

In Kombination mit der Mbed IoT Device Platform von ARM ergibt sich eine durchgängige skalierbare und flexible Plattform, auf der sich die IoT-Systeme ständig auf den neusten Stand bringen und ausbauen lassen. Diese Skalierbarkeit ist entscheidend, um von Milliarden verbundener Geräte in die Größenordnung von Billiarden vorstoßen zu können.   

Außerdem arbeitet Stream mit Embedded Subscriber Identity Module (eSIM) einschließlich Arm Kigen und partner SIM solutions, zusammen. Um die sichere identität und Vernetzung der IoT-Geräte vom Cip in die Cloud zu gewährleisten.

 

 

 



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