15 Mio für Karlsruher Forschungsfabrik

So kommt die Digitalisierung zu Deutschlands Mittelstand

3. April 2019, 14:11 Uhr | Karin Zühlke
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Eckdaten der Forschungsfabrik

Professor Jürgen Beyerer, Leiter des Fraunhofer IOSB sowie Inhaber des Lehrstuhls für Interaktive Echtzeitsysteme am Institut für Anthropomatik des KIT, weist auf ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der Forschungsfabrik hin: »Entscheidend ist die Verbindung aus umfassender Sensorik und der Auswertung der damit gewonnenen Daten, unter anderem mit Methoden des maschinellen Lernens und deren verständlicher Visualisierung. Auf dieser Basis lassen sich unreife Fertigungsprozesse explorieren, verstehen und viel gezielter als heute optimieren.«

»Die Forschungsfabrik und die dort zu entwickelnden Methoden und Werkzeuge des maschinellen Lernens und der gezielten Suche nach Prozessparametern sind eine erste Ausprägung der in der aktuellen KI-Strategie der Bundesregierung formulierten Ziele«, ergänzt Dr. Olaf Sauer, der als Stellvertreter des Institutsleiters am IOSB die Planung der Karlsruher Forschungsfabrik aufseiten der Fraunhofer-Gesellschaft koordiniert.

Kooperation mit Industriepartnern

Die in der Karlsruher Forschungsfabrik zu entwickelnde Methodik der schnellen Industrialisierung neuer Produktionstechnologien verspricht den zahlreichen innovativen kleinen und mittleren Unternehmen in Baden-Württemberg entscheidende Vorteile im globalen Wettbewerb. Um Ergebnisse zielgerichtet und schnell zu transferieren, sollen interessierte Unternehmen deshalb von Anfang an eingebunden werden – durch enge Kooperationen, Verbundprojekte und Workshops. Zugleich gehen KIT und Fraunhofer davon aus, dass die Forschungsfabrik mit ihren attraktiven Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter im angewandten Forschungsumfeld langfristig zum Aufbau und Erhalt der Innovationsführerschaft der TechnologieRegion Karlsruhe in der Werkstoff-, Produktions- und Informationstechnik beitragen wird. Über die Lehre am wbk-Institut für Produktionstechnik ist die Forschungsfabrik darüber hinaus mit der kommenden Ingenieur-Generation verbunden.

Eckdaten der Forschungsfabrik

Ihren Standort wird die Karlsruher Forschungsfabrik auf dem Campus Ost des KIT beziehen. Für die Umsetzung der Baumaßnahme ist ein Gesamtbudget von rund 15 Millionen Euro vorgesehen. Zu diesem tragen die Kooperationspartner KIT und Fraunhofer jeweils die Hälfte bei; hinzu kommen Investitionen in die Erstausstattung der Fertigungshallen, Labore und Büros. Nach der Grundsteinlegung im Sommer 2019 wird das L-förmige Gebäude ab Ende 2020 auf zwei Stockwerken und einer Fläche von 4500 Quadratmetern rund 70 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beherbergen. Darüber hinaus bietet es 50 Arbeitsplätze für Kooperationspartner aus der Industrie.


  1. So kommt die Digitalisierung zu Deutschlands Mittelstand
  2. "Lernende Fertigungsanlage"
  3. Eckdaten der Forschungsfabrik

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu KIT - Karlsruher Institut für Technologie

Weitere Artikel zu Fraunhofer ICT (Institut für Chemische Technologie)

Weitere Artikel zu Fraunhofer IOSB (Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung)

Weitere Artikel zu IoT / IIoT / Industrie 4.0