»Die digitale Transformation …

… nimmt in Deutschland deutlich Fahrt auf«

20. September 2016, 15:19 Uhr | Karin Zühlke
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Optimierung der Produktionsprozesse

Sie haben ja zu Watson als „Helfer“ der smarten Fabrik bereits sehr interessante „Show Cases“, z.B. John Deere – können Sie uns dazu etwas mehr sagen?

Wir haben gemeinsam mit John Deere in seinem Mannheimer Traktorenwerk, im Übrigen dem größten außerhalb Nordamerikas, ein Pilotprojekt gestartet, um die Potenziale zur weiteren Optimierung der Produktionsprozesse durch Industrie 4.0 zu evaluieren. Unser Kunde hofft, durch eine stärkere Verzahnung der traditionellen Lean-Production-Methoden mit Industrie-4.0-Ansätzen weitere Verbesserungen zu erreichen. Im Vordergrund steht dabei eine noch umfassendere Ausrichtung auf Kundenwünsche und die dafür notwendige weitere Flexibilisierung der Produktion. Innerhalb dieses Pilot-Projektes haben wir nun gemeinsam den ersten Prototyp einer kognitiven Lösung auf der Basis von Watson-Technologie entwickelt. Dabei evaluieren wir gegenwärtig, inwieweit kognitive, lernende Systeme heute in der Lage sind, dem Werker vorort wichtige Hilfestellungen bei Wartungsarbeiten für Maschinen und Anlagen sowie Problemlösungsvorschläge bei Störungen zu bieten.

Was könnte Watson künftig in der smarten Fabrik bewirken?

Kognitive Systeme wie Watson können an verschiedenen Stellen im Produktionsprozess unterstützend eingesetzt werden: als intelligenter Assistent des Werkers an seinem Arbeitsplatz, im Rahmen der Steuerung smarter Maschinen (Cyber-Physische-Systeme, CPS) oder in der vorausschauenden Wartung und Qualitätssicherung (Predictive Maintenance and Quality, PMQ). Damit wird es möglich, die zentralen Themen, die bereits seit Jahrzehnten die produzierenden Unternehmen beschäftigen, neu zu bewerten und anzugehen. Dazu gehören: Steigerung der Produktivität, Fehlerreduktion bis zur vollkommenen Vermeidung, Qualitätsverbesserung der Produkte und die Wandlungsfähigkeit der Produktion.

Kognitive Systeme im Kontext von Industrie 4.0 sind damit ein weiterer, zentraler Meilenstein auf dem Weg zu einer fehlerfreien und hocheffektiven Produktion in der kognitiven Fabrik der Zukunft.

Inwieweit bieten Sie auch für den Mittelstand Lösungen an bzw. adressieren die Klientel aus dem Mittelstand?

Weil wir praktisch alle Lösungsbausteine für Industrie-4.0-Projekte, einschließlich kognitiver Watson-Technologie, auch aus der Cloud anbieten, sind sie extrem skalierbar und bieten damit auch für den Mittelstand die passenden Optionen, egal ob sich ein Unternehmen für eine public, hybride oder komplett private Cloud-Lösung entscheidet. Es gibt außerdem keinen anderen Cloud-Provider, der so umfangreiche Cloud-Services in Kombination mit entsprechender Beratung bietet und damit auch mittelständischen Unternehmen, die möglicherweise nicht über die notwendigen IT-Skills verfügen, auf ihrem Weg zu einem Industrie 4.0-Betrieb mit Rat und Tat zur Seite steht. Zudem arbeiten wir mit einer großen Anzahl von Business-Partnern zusammen, die sich ebenfalls auf das Thema IoT und Industrie 4.0 spezialisiert haben und mit Hilfe unserer Produkte und Services auch kleineren Betrieben zuverlässige, sichere und leistungsfähige Lösungen zur Umsetzung ihrer individuellen Industrie-4.0-Roadmap bieten.

Wo sehen Sie derzeit konkret den meisten Bedarf in punkto Digitalisierung bei deutschen Industrieunternehmen?

Unternehmen habe sich hierzulande zu lange abgeschottet und versucht, sich mit proprietären Lösungen und Systemen den Wettbewerb vom Hals zu halten. Doch das funktioniert nicht. Gefragt ist vielmehr Offenheit: Offene Plattformen, auf die verschiedene Stakeholder und Akteure gemeinsam zugreifen können, um gemeinsam neue Produkte, Apps, Geschäftsmodelle oder Services zu entwickeln. Die großen US-amerikanischen Internet-Giganten haben das sehr frühzeitig erkannt, und auch viele Start-ups hierzulande haben das längst begriffen. Doch so allmählich reift auch bei den großen, etablierten Unternehmen die Erkenntnis, dass die bisher gepflegte Philosophie der Abschottung in der vierten industriellen Revolution mit völlig neuen Spielregeln nicht mehr funktioniert.


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