Deutschlandweit einmalig

Fraunhofer IOSB startet Industrie 4.0-Produktionsnetzwerk

19. November 2013, 12:59 Uhr | Karin Zühlke
© Fraunhofer IOSB

Das Fraunhofer IOSB baut an seinen Standorten Karlsruhe, Lemgo und Ilmenau das deutschlandweit erste verteilte Industrie 4.0-Produktionssystem als Test- und Evaluationsumgebung für Industrie 4.0-Technologien auf.

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Aufbauend auf bereits an den IOSB-Standorten Lemgo und Karlsruhe vorhandenen Anlagen soll ein verteiltes, vernetztes und standortübergreifendes Produktionsnetzwerk entstehen, das mit dem Standorts Ilmenau Teil eines virtuellen Smart Grids wird. Der Austausch von Produkten und Energie ist dabei virtuell, d.h. die Abläufe der Produktion und des Informationsmanagements werden synchronisiert ohne einen realen Austausch von Material und Energie zwingend zu benötigen«, schildert Prof. Jürgen Jasperneite, Leitung Anwendungszentrum Industrial Automation am Fraunhofer IOSB. Mit der Industrie-4.0-Demonstrationsfabrik entsteht eine neue Plattform für Forschungsarbeiten und um Konzepte wie Intelligente Vernetzung, Produktionsoptimierung und Energiemanagement evaluieren zu können. Gleichzeitig dient sie als Demonstrationsumgebung für Industriekunden und anderweitige Forschungsprojekte.

Ein wichtiger Aspekt der Industrie-4.0-Demonstrationsfabrik ist die Integration des Kunden und seiner Produktanforderungen in die Wertschöpfungskette. Basierend auf den Kundenanforderungen können die Forscher im neuen Produktionsnetzwerk den passenden Produktionsprozess konfigurieren, z.B. durch Auswahl der passenden Produktionsmodule bzw. durch deren Parametrisierung. Dadurch will das Fraunhofer IOSB die Voraussetzungen schaffen, um die geforderte Flexibilität bei der kundenspezifisch individualisierten Produktion zu gewährleisten –  Stichwort: Losgröße 1. »Dadurch entsteht eine Einrichtung, die in ihrer Konzeption und Umsetzung in Deutschland bisher einmalig ist«, erklärt Dr. Olaf Sauer, Geschäftsfeldkoordinator Automatisierung am Fraunhofer IOSB.

Keimzellen des vernetzten Produktionssystems sind die bisherigen Arbeiten des IOSB. So arbeiten in Karlsruhe die Entwickler schon seit mehreren Jahren mit Hochdruck an einer universellen Schnittstelle für Produktionsanlagen, über die ein Plug&Work realisiert werden soll. »Mit dem neuen Produktionsnetzwerk ist diese Schnittstelle auch standortübergreifend nutz- und testbar«, erklärt Sauer. In Lemgo betreibt das Fraunhofer-Anwendungszentrum Industrial Automation des IOSB in Kooperation mit dem Institut für Industrielle Informationstechnik der Hochschule Ostwestfalen-Lippe die Lemgoer Modellfabrik. Dort erproben und demonstrieren die Wissenschaftler geeignete Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) für die Automation wandlungsfähiger, rekonfigurierbarer und energieeffizienter Produktionssysteme. Der Standort Ilmenau schließlich fungiert in diesem Szenario als Lieferant (erneuerbarer) Energie, so dass auch Fragen des dezentralen Energiemanagements für Produktionswerke bearbeitet werden können.


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