Da läge es nahe, dass BOINC von potenziellen Anwendern geradezu gestürmt wird, die günstiger als bisher an Rechenleistung kommen wollen. Das ging jedoch nicht, weil die Universität ihre Rechenleistung eben nur zu wissenschaftlichen Zwecken einsetzen und keinen Gewinn machen darf.
Die mögliche Rechenleistung, die die Iron Eagle Capital über ihre nuco.cloud nach Fertigstellung anbieten will, ist durchaus beeindruckend: Allein BOINC kam zum Dezember 2018 auf 96 PetaFLOPS. Zum Vergleich: Die 500 größten Supercomputer der Welt kommen auf 1.400 PetaFLOPS. Zudem will Iron Eagle auch Android-Smartphones in die Cloud einbringen. »Das IPP, das Idle Processing Potencial, sprich die ungenutzten Ressourcen an Rechenleistung, ist wirklich beeindruckend. Rechnet man beispielsweise nur die von Samsung und nur im Jahr 2018 verkauften Smartphones, so ergeben sich bei sehr vorsichtig kalkulierten 100 GigaFLOPS pro Smartphone zusammen 29,3 ExaFLOPS, sprich 29.300 PetaFLOPS. Ein Samsung Galaxy S9 verfügt jedoch schon über 370 GigaFLOPS«, so Adler.
Fragt sich nur noch, wie Iron Eagle Capital selber Geld verdienen will. Der Trick besteht nach den Worten von Adler darin, die nuco.cloud so benutzerfreundlich wie möglich zu machen, sowohl für die Miner als auch für diejenigen, die die Rechenleistung einkaufen wollen. Welcher Aufwand hinter der für sie so einfach zu bedienenden Benutzeroberflächen steckt, davon sollten die Anwender auf beiden Seiten nicht die geringste Ahnung haben. »Das ist unser eigentlicher Differenzierungsfaktor«, erklärt Tobias Adler. »Wir haben lange recherchiert und wir sind die erste Firma, die BOINC als Grundlage kommerziell nutzt. Wir sind jedoch nicht die erste Firma, die mit der Technik von BOINC arbeitet. Sowohl Intel als auch Samsung und HTC haben über Apps Rechenleistung an BOINC zur Verfügung gestellt, jedoch eben nur kostenlos für wissenschaftliche Zwecke und nicht für kommerzielle Kunden. Somit können wir uns auf eine ausgereifte und seit 2002 erprobte Technikgrundlage verlassen«, freut sich Adler.
Wer seine Rechenleistung zur Verfügung stellt, der wird in Tokens entlohnt. Dazu wird es eine eigene Kryptowährung geben, die über einen Tokensale, sprich ein ICO, vertrieben wird, der im Mai diesen Jahres startet. »Dass wir unser eigenes Geschäftsmodell verfolgen, indem wir eigene, und natürlich nicht öffentlich einsehbare Features einbauen, ist auf Basis der beiden Open-Source-Software-Plattformen ohne weiteres möglich«, erklärt Adler. Sämtliche rechtlichen Fragen habe die renommierte Anwaltsfirma Lindenpartners bereits geprüft, alle vorhandenen Lizenzen darf die Iron Eagle Capital ohne Einschränkung verwenden.
Viele werden spätestens jetzt aufstöhnen: Schon wieder eine neue Kryptowährung? »Ja, aber es gibt einen entscheidenden Unterschied«, antwortet Adler. Denn hinter den meisten auf dem Markt befindlichen Tokens stünde kein wirkliches Geschäftsmodell, sprich kein echter Usecase. Sie könnten eben nicht wie die nuco.cloud auf einer echten Cloud aufbauen.
Die Argumente überzeugen: Im vergangenen Jahr hat Iron Eagle Venture Capital in Höhe von knapp 100.000 Euro eingefahren sowie laut html" title="https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/INVEST-DB/iron-eagle-capital-gmbh.html">INVEST-Datenbank als erstes Blockchain-Unternehmen in Deutschland zusätzlich eine Förderung vom Bundeswirtschaftsministerium erhalten. Um den Tokensale kümmert sich mit ITinance eine auf ICOs spezialisierte Agentur. Zudem arbeitet die Online-Marketing-Agentur Williams Marketing in Augsburg an dem Projekt sowie Lindenpartners in Berlin, die mit Bitbond das erste Bafin-konforme STO (Security Token Offering) in Deutschland betreut hatten. Insgesamt arbeiten derzeit 20 Leute an dem Projekt.
Wer sich ein genaueres Bild darüber verschaffen will, wie die Technik von Iron Eagle im Detail funktioniert, der kann dies auf dem »2. Markt&Technik Blockchain Summit powered by NürnbergMesse« am 8 Mai 2019 in Nürnberg tun.
Dort wird Tobias Adler das Prinzip des dezentralen Supercomputers erklären und Beispiele dafür geben, wie Mittelständler künftig Rechenleistung zu günstigen Preisen einkaufen können. Als Aussteller steht die Iron Eagle Capital allen Besuchern des Blockchain Summit während des ganzen Tages für Fragen und Diskussionen zur Verfügung.