Sie unterstützen viele kleinere Unternehmen und Newcomer mit speziellen Konditionen. Wieso machen sie das?
Bernd Franz: Um den Markt aufzubauen. Wir haben einige früh unterstützt, die heute eine gewisse Größenordnung haben. Wenn jemand nicht zahlen kann, holen wir nicht gleich den Rechtsanwalt. Wir hatten auch schon Situationen, wo die Leute bestellt haben und der Markt umkippte. Natürlich haben wir das hinausgezögert.
Andreas Franz: Ja, bis zu einem Jahr. Und in dieser Anfangsphase waren die großen Firmen am Markt sehr volatil, diese damals noch kleinen Firmen haben wir unterstützt. Wir wissen, dass die Konkurrenz außerhalb Europas groß ist, deshalb fördern wir weiter kleine Unternehmen in Europa, um so den Innovationsgrad hoch zu halten.
Framos unterhält Standorte in Deutschland, Frankreich, Italien und Asien. Welche Zielmärkte möchten Sie als nächstes bedienen?
Andreas Franz: Primär sind wir vertriebsseitig in Europa inklusive Russland. Wir versuchen, den russischen Markt aufzubauen – mit all seinen Tücken und Facetten. Asien ist ein Thema, der indische Bereich und Süd-Ost-Asien sind spannend. Amerika ist ein Thema, aber auch rechtlich sehr kompliziert.
Bernd Franz: Der größte Markt für deutsche Kamera-Hersteller ist mittlerweile der Ostasiatische Markt. China rüstet derzeit seine ganzen Verkehrssysteme auf und generiert so ein großes Potential für unsere Branche.
Die Industrie in Russland weißt einen geringeren Automatisierungsgrad auf als z.B. Deutschland. Somit sind die Anforderungen ganz anders als hier. Wie sieht der russische Markt für die Bildverarbeitung aus?
Andreas Franz: Die industrielle Bildverarbeitung ist zwar existent aber sehr klein. Als weiterer Faktor kommt hinzu, dass die großen Automotive-Player ihre gesamte Fabrik mit all ihren Lieferanten mitbringen. Deswegen fokussieren wir uns in Russland auf die Sicherheitstechnik. Es gibt einige Unternehmen, die Lokal und auch vom Staat favorisiert werden. Vor allem für Olympia 2014 in Sochi möchte Russland ein sicheres Umfeld schaffen. Darüber hinaus setzen wir in Russland auf all die Themen, die nicht in der Fabrik stattfinden: Medizintechnik, Virtual Reality oder 3D werden staatlich gefördert. Der Markt in Russland hat potential, schwankt aber noch.