Energieoptimierte Fertigung

Energie-Management? Data-Scientists sind gefragt!

9. Januar 2017, 9:30 Uhr | Heinz Arnold
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte

Doch was nutzen all die vielen Daten, wenn sie nicht so dargestellt werden, das der Anwender das für ihn Wesentliche schnell auf einen Blick erkennen kann? Erst wenn die Visualisierung der Energiedaten gelingt, lassen sich Einspar- und Optimierungspotentiale schnell heben. Der Einstiegspunkt kann nach Meinung von Dr. Stephan Theis, Geschäftsführer von econ solutions der Lastgang sein, den ein EVU oder Netzbetreiber ermittelt.

Hieraus lassen sich schon interessante Schlüsse ziehen: Reduziert sich der Elektrizitätsverbrach tatsächlich, wenn an Feiertagen die Maschinen vermeintlich ausgestellt sind?  Auch die Anzahl und die Verteilung der Spitzenlasten lässt sich erkennen. Wenn die Daten visuell richtig aufbereitet sind, kann man schon auf dieser Ebene viele Maßnahmen ergreifen. Auch die Indenitifikation der Großverbraucher ist wichtig, weil sie oft 80 Prozent des Gesamtverbrauchs ausmachen. Die übrigen 20 Prozent aufwändig zu analysieren, ist laut Theis in den meisten Fällen gar nicht mehr sinnvoll.

Obwohl die Visualisierung der Daten im ersten Schritt also gar nicht so aufwändig und teuer ist, dafür aber zu erheblichen Kostenreduzierungen führen kann, halten sich die potenziellen Anwender – auch wenn es im Maschinenbau vorsichtige Ansätze gibt – nach seinen Beobachtungen überwiegend zurück: »Datenvisualisierung ist in Deutschland noch nicht sehr verbreitet.«

Dr. Stephan Theis, econ solutions: »Die EVUs, die Netzbetreiber und der Maschinenbau sitzen auf den Daten, aber sie werden viel zu wenig genutzt. Dabei kann jeder günstig in das Thema Energiemanagement und Datenvisualisierung einsteigen.«
Dr. Stephan Theis, econ solutions: »Die EVUs, die Netzbetreiber und der Maschinenbau sitzen auf den Daten, aber sie werden viel zu wenig genutzt. Dabei kann jeder günstig in das Thema Energiemanagement und Datenvisualisierung einsteigen.«
© Smarterworld

Die Firmen sitzen auf einem Datenschatz – und heben ihn nicht!

In den USA sei dies ganz anders. Hier müsse die Industrie aufpassen, nicht abgehängt zu werden. »Die EVUs, die Netzbetreiber und der Maschinenbau sitzen auf den Daten, aber sie werden viel zu wenig genutzt«, so das Fazit von Dr. Stephan Theis. Was da noch ein Schatz zu heben wäre, dürfte inzwischen bekannt sein: Meist lassen sie sich mehrfach nutzen. Nicht nur die vielzitierte vorausschauende Wartung kommt in Frage. Aus den Daten zum Elektrizitätsverbrauch lassen sich auch Schäden schnell erkennen, die im Fall der Späten Entdeckung erhebliche Kosten verursachen können, beispielsweise Rohrbrüche. Für die Zuordnung der Verbräuche auf die zugehörigen Kostenstellen ist diese Analyse der Daten ebenfalls viel wert. Leider ist das hierzulade offenbar immer noch zu wenig bekannt oder die potenziellen Anwender halten den Aufwand für zu groß. Dass dem nicht so ist und wie man günstig in das Thema Energiemanagement und Datenvisualisierung einsteigen kann, hat Dr. Theis in seinem Vortrag gezeigt.


  1. Energie-Management? Data-Scientists sind gefragt!
  2. Einfach loslegen!
  3. Die einfache, kostengünstige Einbindung von Zählerdaten
  4. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte
  5. Der große Nutzen der Transparenz
  6. Es fehlen die Data-Scientists

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