PlanIT Valley

Eine Stadt - 100 Millionen Sensoren

20. Juli 2011, 15:29 Uhr | Heinz Arnold
© Balonas Menao, a Living PlanIT partner

PlanIT Valley - so lautet der Name einer intelligente Forschungsstadt, die in der Nähe von Porto in Portugal entstehen soll, ihr Zweck: In einer realistischen Umgebung Lösungen zeigen, mit denen sich mittels moderner Elektronik und IT Energieverschwendung deutlich reduzieren und die Lebensqualität steigern lässt - ohne zusätzliche Kosten.

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Initiiert wurde das Vorhaben von Living PlanIT, einem Beratungsunternehmen, das sich nichts weniger als den Bau der für bis zu 250.000 Bewohner ausgelegten intelligenten Forschungsstadt zum Ziel gesetzt hat. »Wie können wir neue Techniken im großen Maßstab in Städte bringen?«, fragt Thierry Martens, Vizepräsident von Living PlanIT.

Forschungsstadt PlanIT Valley

PlanIT Valley, Stadtansicht
© Balonas Menao, a Living PlanIT partner
PlanIT Valey, Wohnraum
© Balonas Menao, a Living PlanIT partner
PlanIT Valley, Arbeitsbereich
© Balonas Menao, a Living PlanIT partner

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Wer jetzt glaubt, dass es vor allem darauf ankommt, neue Techniken zu entwickeln, der irrt. Es kommt vor allem darauf an, dass die Bauträger und vor allem die Banken, die sie finanzieren, davon überzeugt sind, etwas Sinnvolles zu tun. Außerdem ist es wichtig, überhaupt einen Dialog zu eröffnen - denn Immobilienentwickler und Banken auf der einen Seite, die Elektronik- und IT-Industrie auf der anderen Seite leben in verschiedenen Welten und in Kulturen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Selbst die heute führenden High-Tech-Firmen sind vor vergleichsweise kurzer Zeit als Start-ups entstanden und wurden mit Risikokapital finanziert.

Dagegen finanzieren Immobilenfirmen ihre Vorhaben über Bankkredite, Risiken einzugehen ist eher verpönt. »Große Gebäude werden im Wesentlichen immer noch so gebaut wie vor 40 Jahren«, sagt Martens. Elektronik und IT findet nur rudimentär Einsatz, vor allem in Rolltreppen, Fahrstühlen sowie etwas in Heizung und Klimaanlagen. Das alles macht ungefähr fünf Prozent der Baukosten insgesamt aus. »Die Bau- und Immobilienfirmen interessiert der Stahlpreis weit mehr als diese kümmerlichen fünf Prozent«, erklärt Martens. Allerdings ist es ausgesprochen schwierig, die kosten an diesem Fünf-Prozent-Anteil auch nur unwesentlich zu erhöhen, denn wenn Immobilienfirmen und Banken das Wort Technologie hören, dann schrecken sie entsetzt zurück – das würde ja Risiko bedeuten. Nur ein ganz kleiner Teil aus der Branche, wäre offen, sich überhaupt anzusehen, was die neuen Techniken im Städtebau ermöglichen. Aber auch für sie steht laut Martens vor allem eine Frage in Vordergrund: Was bedeutet das für mein Budget?


  1. Eine Stadt - 100 Millionen Sensoren
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