Hannover Messe 2021 Digital Edition

Die größte Industriemesse – im Digitalformat

12. April 2021, 12:00 Uhr | Andreas Knoll
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Interview mit Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Messe AG

»Es gibt weltweit kein vergleichbares digitales Angebot«

Auch wenn Aussteller und Besucher gleichermaßen den direkten Kontakt auf Präsenzmessen vermissen, sind virtuelle Messen in Pandemiezeiten ein gutes Substitut. Und auch nach der Pandemie werden digitale Messen die Präsenzmessen ergänzen. Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Messe AG, nimmt Stellung.

Markt&Technik: Was ändert sich bei der diesjährigen Hannover-Messe Digital Edition gegenüber der letztjährigen digitalen Hannover-Messe?

Dr. Jochen Köckler: Die Hannover-Messe Digital Edition beruht auf den Säulen Expo, Conference und Networking und ist konsequent auf die Bedürfnisse der Besucher zugeschnitten. Damit ist sie wesentlich umfassender als die Digital Days, die ein zweitägiges Konferenzprogramm abbildeten.

Im Bereich Expo haben die Besucher zum Beispiel direkten Zugriff auf die umfassenden Produktübersichten der Aussteller. Das virtuelle Konferenzprogramm der digitalen Hannover-Messe startet am Messemontag mit dem Fokus auf wirtschaftspolitische Fragestellungen. Von Dienstag bis Donnerstag stehen technologische Innovationen und Lösungen im Vordergrund. Und am Freitag organisieren wir den Kongress WomenPower. Ganz neu ist das Networking. Es bietet allen Teilnehmern der Hannover-Messe Digital Edition an, sich untereinander zu vernetzen.

Welche Alleinstellungsmerkmale sehen Sie beim digitalen Angebot der Hannover-Messe Digital Edition?

Aus unserer Sicht gibt es weltweit kein vergleichbares digitales Angebot. Mehr als 1500 Unternehmen aus aller Welt beteiligen sich an der Hannover-Messe Digital Edition und liefern damit einen branchenübergreifenden Überblick über Innovationen aus den Bereichen Industrie, Energie und Logistik. Gezeigt werden weit über 5000 Produkte und Lösungen, darunter annähernd 1000 Weltpremieren. Unsere Sprecherliste liest sich wie das Who is Who der Industrie: Herbert Diess, Volkswagen, Roland Busch, Siemens, Marianne Janik, Microsoft, oder Peter Mohnen, Kuka. Natürlich haben wir auch wieder sehr viel politische Prominenz: Die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, den Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier oder die Ministerpräsidenten Stephan Weil, Niedersachen, und Armin Laschet, Nordrhein-Westfalen.

Wie schätzen Sie die Wirkung digitaler Messen wie der Hannover-Messe Digital Edition auf die Tätigkeit der beteiligten Unternehmen und Branchen ein, auch im Vergleich zu Präsenzmessen?

Die digitale Hannover-Messe leistet das, was auch die traditionelle Messe bietet. Sie bildet die Plattform, auf der sich die Besucher branchenübergreifend über Innovationen aus unterschiedlichen Bereichen informieren können – und das kompakt an fünf Tagen, aber auf unserer Website auch schon vor der eigentlichen Messe und natürlich danach. Die Aussteller erreichen neue Kunden, können weitere Geschäfte anbahnen und sich digital mit allen Teilnehmern der Messe vernetzen. Es fehlt natürlich das informelle Gespräch vor Ort, aber ich bin mir sicher, dass die Industrie-Community in diesem Jahr virtuell teilnehmen wird, sodass auch von der digitalen Messe viele neue Impulse ausgehen werden.

Inwieweit kann eine digitale Messe wie diese ein Substitut für eine Präsenzmesse sein?

Aus unserer Sicht wird die digitale Messe die Präsenzmesse nicht ersetzen, aber sinnvoll ergänzen. Deshalb haben wir das vergangene Jahr genutzt, um auch im digitalen Bereich bestens aufgestellt zu sein. Mit dem H’uP haben wir zum Beispiel eine Event Location für hybride oder rein digitale Veranstaltungen direkt auf unserem Messegelände geschaffen. Und mit der HannoverMesse Digital Edition belegen wir, dass wir auch virtuelle Messen organisieren können.

Gespräche mit unseren Ausstellern zeigen aber, dass sich alle nach traditionellen Messen und persönlichen Kontakten zurücksehnen. Die Hannover-Messe ist und bleibt für die Industrie die weltweit bedeutendste Messeplattform, daran wird auch die Pandemie nichts ändern.

Wie wird sich nach Corona, soweit absehbar, das Verhältnis von digitalen Messen und Präsenzmessen entwickeln?

Die Messewirtschaft steht vor einem tiefgreifenden Wandel, weil von nun an zu allen Messen auch digitale Zusatzangebote gemacht werden müssen, um zum Beispiel Besuchergruppen in Regionen zu erreichen, die aus bestimmten Gründen nicht nach Hannover reisen können oder wollen. Wir sind auf diesen Wandel gut vorbereitet und werden unseren Kunden die neuen digitalen Features zusätzlich zu den eigentlichen Messepräsentationen anbieten, um so einen Mehrwert für sie zu generieren.


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