DLR und Frequentis: U-Space-Praxistest

Sicherer Drohnenbetrieb im Flughafenumfeld

29. Dezember 2026, 14:49 Uhr | Nicole Wörner
In realitätsnahen Versuchskampagnen wird die sichere Integration verschiedenster bemannter und unbemannter Luftfahrzeuge in Flughafenumgebungen getestet.
© DLR (CC BY-NC-ND 3.0)

Das DLR baut am Flughafen Magdeburg-Cochsted gemeinsam mit Frequentis eine U-Space-Infrastruktur auf, um unbemannte Luftfahrtsysteme sicher mit dem bemannten Verkehr zu koordinieren und die Systeme unter realen Bedingungen zu testen.

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Der sogenannte U-Space ist ein von der EU definiertes System, das den sicheren und geordneten Betrieb unbemannter Luftfahrtsysteme ermöglicht. Er basiert auf digitalen Diensten, die Drohnenflüge automatisiert identifizieren, genehmigen und überwachen. Ziel ist es, viele unbemannte Luftfahrzeuge parallel im selben Luftraum zu betreiben, ohne den bemannten Flugverkehr zu beeinträchtigen.

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Das Bild illustriert, wie Drohnenverkehr strukturiert in bestehende urbane oder flughafennahe Lufträume integriert werden soll.
Das Bild illustriert, wie Drohnenverkehr strukturiert in bestehende urbane oder flughafennahe Lufträume integriert werden soll, um sichere, zuverlässige und automatisierte Abläufe zu ermöglichen – auch im Zusammenspiel mit der bemannten Luftfahrt.
© DLR (CC BY-NC-ND 3.0)

Am Flughafen Magdeburg-Cochstedt erprobt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) nun gemeinsam mit Frequentis eine solche U-Space-Infrastruktur in der Praxis. Der Standort dient als Reallabor, in dem neue Betriebsverfahren unter realistischen Bedingungen untersucht werden.

Erprobung im Flughafenumfeld

In realitätsnahen Versuchskampagnen testet das DLR die sichere Integration bemannter und unbemannter Luftfahrzeuge in Flughafenumgebungen. Beteiligt sind verschiedene Stakeholder aus Forschung und Betrieb. Der U-Space-Betrieb ist zunächst innerhalb der Aerodrome Traffic Zone (ATZ) von Cochstedt vorgesehen.

Ziel ist ein geordneter Verkehrsfluss im Flughafenumfeld, auch bei steigender Zahl neuer Luftverkehrsteilnehmer wie Drohnen.

U-Space-Dienste als technische Basis

Am DLR-Institut für Flugführung entstehen prototypische U-Space-Dienste für automatisierte Interaktionen. Zu den verpflichtenden, sogenannten essentiellen Diensten zählen Netzwerkidentifizierung, Geosensibilisierung, UAS-Fluggenehmigung und Verkehrsinformationen. Sie bilden die digitale Grundlage für den sicheren Drohnenbetrieb.

Zusätzliche Systeme überwachen den Flugverkehr automatisiert und unterstützen die Koordination zwischen unbemannten und bemannten Luftfahrzeugen.

Koordination mehrerer Drohnenflüge

Für die Planung und Überwachung mehrerer unbemannter Luftfahrtsysteme setzt das DLR unter anderem die Bodenkontrollstation „U-Fly“ ein. Auf einer gemeinsamen Karte werden geplante Routen, Einsatzgebiete und Flugbeschränkungen dargestellt. So lassen sich Überschneidungen vermeiden und die verfügbare Luftraumkapazität effizient nutzen.

Offene Infrastruktur für Forschung und Partner

Der U-Space in Cochstedt ist modular aufgebaut und kann um optionale Dienste erweitert werden. Langfristig soll die Infrastruktur auch externen Partnern offenstehen, um neue Anwendungen und Betriebsverfahren zu erproben. Dazu zählen unter anderem die Einbindung mehrerer U-Space-Dienstanbieter, die Integration von Vertiports sowie die Koordination mit dem bemannten Luftverkehr.

Die Zusammenarbeit zwischen dem DLR und der skyzr GmbH, einer Tochtergesellschaft der Frequentis AG, baut auf einer langjährigen Kooperation im Bereich Flugführung auf und bildet die Grundlage für den Aufbau des U-Space am Standort Cochstedt.


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