Planung von Photovoltaik-Anlagen

Wenn die Sonnenkraft das eigene Geld verbrennt

3. Mai 2023, 12:40 Uhr | Kathrin Veigel (nach Unterlagen von Solar-Stunde)
© Kopp

Mit Sonnenenergie nachhaltiger und versorgerunabhängiger leben – das wollen immer mehr Menschen. Bei der Planung und Umsetzung sollte man aber sehr aufmerksam sein: Denn oft sind die Anlagen und Speicher überdimensioniert und richten sich nicht nach dem Bedarf des jeweiligen Haushalts.

Bloß nicht in die Energiebredouille geraten, also nicht Gefahr laufen, dass einmal zu wenig Energie zur Verfügung steht, um Licht, Warmwasser oder Herd betreiben zu können. Zumindest den Gedanken hat wohl jeder, der sich eine PV-Anlange auf sein Dach bauen möchte. Also heißt es: viel hilft viel – und damit alles zu jeder Zeit zur Verfügung steht, muss auch der Speicher ausreichend groß sein. Denn nicht immer scheint die Sonne.

In der Tat ist es ratsam, gewisse Eventualitäten einzuplanen, so zum Beispiel Schwankungen im Wirkungsgrad oder Mehrverbrauch der Energie durch mehr Heiztage oder höheren Warmwasserbedarf. Jedoch handelt es sich hier um kleine Ausschläge, was Ertrag, Speicherung und Bedarf betrifft. Doch beim Anlagenverkauf wird oft mit Extremen kalkuliert, was nicht dem realen Durchschnitt entspricht.

Ein gutes Beispiel stellt hier die Kapazität des Speichers dar: Der durchschnittliche Verbrauch eines Einfamilienhauses liegt bei 4.200 Kilowattstunden (kWh) im Jahr. Als Speicher reicht in diesem Fall eine Kapazität von insgesamt 5 kWh vollkommen aus. Doch in der Realität werden oft Anlagen mit 12-kWh-Speichern angeboten und verkauft. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt in diesen Fällen insofern nicht, als Eigenheimbesitzer eine viel größere Anlage bezahlen, als sie eigentlich benötigen – nur um wahrscheinlich nie eintreffende Eventualitäten im Mehrbedarf abzudecken.

Eine wirtschaftliche Anlage beginnt mit vielen Fragen …

Wer sich eine maßgeschneiderte PV-Anlage auf dem eigenen Dach wünscht, sollte bei der Beratung auch entsprechende Fragen beantworten müssen. Eine gute und wirklich flexible und individuelle Beratung zeichnet sich dadurch aus, dass Verbrauchern sehr detailliert Fragen zu ihrem Leben gestellt werden. Das scheint in erster Linie etwas merkwürdig und sehr persönlich zu sein, aber genau darum sollte es gehen.

Dazu gehören Fragen zu Gewohnheiten im Alltag, genutzten Wohnbereichen oder Geräten und der entsprechenden Intensität. Wünsche hinsichtlich des Preises, individueller Extras, einer Notstromlösung oder auch der Modulart, der Farben und der Einspeisung sollten in so einem Gespräch durch den Anbieter erfragt werden. 

Die Beratungsunternehmen wie etwa das 2022 gegründete Start-up Solar-Stunde kombinieren in ihrer Beratung daher Fragen an Interessenten mit einer eigenen Bestandsaufnahme der Immobilie vor Ort. Dann folgt ein Dialog und in dem es wichtig ist, die Interessen und Bedürfnisse der Menschen ernst zu nehmen.

… und endet mit klaren Zahlen

Lassen sich PV-Interessenten ein Angebot von den Experten erstellen, erfolgt dies direkt vor Ort gemeinsam. Über einen Autarkierechner werden Anlagenverbrauch und Speicherbedarf gemeinsam mit dem Kunden ermittelt. So lässt sich direkt zeigen, welche Speichergröße wirklich benötigt wird; überdimensionierte Angebote werden so ausgeschlossen, die mehr Geld verbrennen, als nötig ist.

Bei der eigentlichen Anlagenplanung setzen die Berater auf eine virtuelle Konfiguration mittels 3D-Maske. Entweder über Google Maps oder Aufnahmen via Drohne wird live vor Ort ein 3D-Modell vom Haus am Computer erstellt und daraufhin die mögliche Anlage konfiguriert. So können etwaige Fragen direkt besprochen und weitere Angebotsoptionen durchkalkuliert werden.

Dieser Ablauf nimmt kaum mehr als eine Stunde in Anspruch und hat den Vorteil, dass in kurzer Zeit mehrere Lösungen mit unterschiedlichen Größen, Leistungen, Energieverbräuchen, Kosten und Amortisationszeitpunkten analysiert werden können. Das gilt auch für den Vergleich mit anderen Anbieterangeboten.

 

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