TUM.Energy-Netzwerk wächst

TU München gründet Lehrstuhl für Windenergie-Forschung

2. Juli 2013, 9:26 Uhr | Hagen Lang
TUM-Präsident Prof. W. A. Herrmann mit Prof. Dr. Carlo Bottasso vom Lehrstuhl für Windenergie der TUM
© Andreas Heddergott / TUM

Mit dem neu geschaffenen Lehrstuhl forciert die TU München ihre Aktivitäten im Bereich Windenergie. Als Professor wurde der Mailänder Experte Carlo Bottasso gewonnen.

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»Wenn wir die Energiewende erfolgreich gestalten wollen, müssen wir unsere Kräfte über die klassischen Disziplinen hinaus zielgerichtet bündeln«, sagt TUM-Präsident Professor Wolfgang A. Herrmann. Die TU München verfügt über 30 Lehrstühle, die sich mit Windenergie-relevanter Forschung beschäftigen, von der Optimierung der Aerodynamik über die mathematische Modellierung von Starkwindrisiken bis hin zur zerstörungsfreien Prüfung von Turm und Rotorblättern. Maschinenbauingenieure minimieren Getriebeverluste, Elektroingenieure optimieren die Regelungstechnik, Landschaftsarchitekten integrieren Windenergie-Anlagen in die Kulturlandschaft.

»Meine wissenschaftlichen Wurzeln liegen in der Hubschraubertechnologie. Von da ist der Weg zur Windkraft nicht weit«, sagt Professor Carlo Bottasso, der zuvor an der Politecnico di Milano (Technische Universität Mailand) tätig war. »Aber während es für Hubschrauber eine Vielzahl denkbarer Anwendungen und Einsatzfelder gibt, dominiert bei der Windkraft letztlich nur ein Ziel: so kosteneffizient wie möglich Strom zu erzeugen.« Bottasso soll zunächst Expertisen und Kooperationen zusammenführen und ein starkes Netzwerk aus internen und externen Experten aufbauen.

Die Windenergieforschung ist im Bereich »Regenerative Energien« der Forschungsinitiative TUM.Energy angesiedelt, koordiniert in der Munich School of Engineering (MSE), einem sogenannten Integrativen Forschungszentrum der TU München. Das schafft Synergien mit Forschungsfeldern wie neue Materialien, Einbindung ins Stromnetz, Energiespeicherung und anderen. Windenergie spielt auch eine Rolle im neu gegründeten Munich Center for Technology in Society (MCTS) und im Forschungsprogramm »Energy Valley Bavaria«, in das das Wissenschaftsministerium in den kommenden Jahren zehn Millionen Euro investieren will, sowie im Windenergieforschungsnetzwerk Süd (WindForS). Die TU München arbeitet hier zusammen mit weiteren süddeutschen Universitäten und Forschungsinstitutionen an der Einrichtung eines Windenergieanlagen-Testfeldes.


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