Fraunhofer-Institut IKTS stellt neue Anlagenkonzepte vor

Strohvergärung und Biogasverstromung optimiert

27. März 2013, 13:54 Uhr | Hagen Lang
Die Pilot-Biogasanlage von Fraunhofer IKTS
© Fraunhofer IKTS

Neue Anlagenkonzepte für die verbesserte Getreidestrohvergärung und Biogasverstromung stellt das Fraunhofer-Institut IKTS auf der Hannover Messe vom 8. bis 12. April 2013 in Halle 13, Stand C10, vor.

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Getreidestroh war für Biogasanlagen bisher nur schwer zu verwerten, da das Stroh für einen guten Abbaugrad zunächst 80 Tage im Fermenter verbleiben musste und dabei stark zur Bildung von Schwimmschichten neigte. In seinem Applikationszentrum Bioenergie in Pöhl, Vogtland, betreibt das Fraunhofer IKTS seine Pilot-Biogasanlage ausschließlich mit Getreidestroh. Durch eine ausgeklügelte Vorbehandlung ist die Vorbehandlungszeit hier von 80 Tagen auf 30 Tage verkürzt worden. Mit einer jährlich anfallenden Menge von acht bis dreizehn Millionen Tonnen stellt das Getreidestroh einen nicht zu vernachlässigenden energetischen Rohstoff dar, der in Deutschland bislang weitgehend ungenutzt blieb.

Nach mehrmonatigen Versuchen in der Fraunhofer Versuchsanlage konnte aus dem Stroh-Inputmaterial ein Methanertrag von 270 Normkubikmetern pro Kilogramm erreicht werden. Damit erbringt das Stroh 70 Prozent des Energieertrages von Maissilage. Durch am Fraunhofer IKTS entwickelte Reinigungsmembranen wird das Gas aufkonzentrierbar und in Erdgasnetze oder Tanks einspeisbar.

Auch Fortschritte in der Biogasverstromung gibt es zu vermelden. Eine mit 850 °C arbeitende effiziente Hochtemperaturbrennstoffzelle erreicht einen elektrischen Wirkungsgrad von 40 bis 55 Prozent und ist damit normalen Gasmotoren mit ihrem Wirkungsgrad von durchschnittlich 38 Prozent überlegen. Da sich die entstehende Abwärme wiederum zum Heizen nutzen lässt, errechnet sich unter Berücksichtigung der thermischen und elektrischen Wirkungsgrade ein Gesamtwirkungsgrad von bis zu 85 Prozent.


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