Unwucht- und Bauwerksüberwachung werden neuerdings vom Condition-Monitoring-System übernommen

Steuerung und Condition-Monitoring-System verschmelzen

25. März 2011, 13:22 Uhr | Andreas Knoll
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Auf die Software kommt es an

Welche Arten von Software können für das Condition Monitoring zum Einsatz kommen?

Die Auswertung der Signalverläufe im CPU-Modul erfolgt in Form von Condition-Monitoring-Applikationsprogrammen, die je nach Anwendungsfall mit statistischen Verfahren, Signalverarbeitungsalgorithmen im Zeitbereich sowie Frequenz- oder Ortsanalysen arbeiten können. Bei diesem Konzept lässt sich die Condition-Monitoring-Software speziell für die Erfordernisse der Anwendung gestalten. Die Applikationsprogramme sind sowohl in IEC 61131-3 als auch in C, C++ oder Matlab/Simulink erstellbar.

Bis zu welchem Grad werden die Daten verarbeitet und analysiert, in welcher Form werden sie ausgegeben?

Die Zeitreihen der aufgenommenen Sensorsignale werden an den Signalverarbeitungsrechner gesandt, der sie vor Ort analysiert, daraus Kennwerte berechnet und gegebenenfalls direkt in der Windkraftanlage über die Steuerung Maßnahmen einleiten kann. Die Datenreihen lassen sich aber auch - abhängig vom Hersteller des Condition-Monitoring-Systems - zusammen mit den berechneten Kennwerten an den zentralen Telemonitoring-Rechner übertragen.

Im Leitsystem werden die Messdaten analysiert und auf Symptome eines Schadens hin untersucht. Falls sich Auffälligkeiten zeigen, bekommt die technische Betriebsführung eine entsprechende Fehlermeldung übermittelt. Die Visualisierung der Prozesskennwerte im Leitsystem ist auch über Web-Techniken möglich. Eine Alarmierung erfolgt optisch und akustisch im Leitsystem bzw. im Telemonitoring-Zentrum oder per SMS.

Condition-Monitoring-Dienstleister liefern der Betriebsführung nicht nur verifizierte Fehlermeldungen, sondern auch konkrete Handlungsempfehlungen.

Welche technischen Trends und Markttrends zeigen sich bei Condition-Monitoring-Systemen in Windkraftanlagen?

Ein wichtiger Trend ist die Integration von Steuerung und Condition-Monitoring-System. Darüber hinaus geht der Trend in Richtung zusätzliche Funktionen zur Produktivitäts- und Ertragserhöhung. Beispiele hierfür sind Unwucht- und Bauwerksüberwachung sowie aus den tatsächlichen Betriebszeiten und Belastungsprofilen abgeleitete längere Standzeiten.

Wie entwickelt sich die Verbreitung von Condition-Monitoring-Systemen in Windkraftanlagen derzeit?

Die Integration von Steuerung und Condition-Monitoring-System als ganzheitlicher Ansatz sorgt für mehr und bessere Informationen als bisher: durch die Kombination der Condition-Monitoring-Sensorsignale mit dem Betriebszustand der Windkraftanlage, ihren elektrischen Ausgangsgrößen und den Umgebungsbedingungen wie Temperatur und Windstärke. Mit der Verfügbarkeit solcher ganzheitlicher Condition-Monitoring-Systeme steht deren serienmäßiger Einsatz in Multi-Megawatt- und Offshore-Anlagen außer Frage.


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