Mit der Energieversorgung könnten wir in Deutschland in ziemliche Probleme kommen. Wie man lesen kann, soll Eon komplett umgebaut werden. Auch die anderen Versorger sind dabei, sich von ihren Netzen zu trennen.
Wegen des kurzfristigen Erfolges, werden sie bei irgendwelchen Investoren landen, die das billige Zentralbankgeld irgendwo anlegen müssen. Denen ist der Zweck ihres Investments gleichgültig, die würden die Leitungen auch an einen Altmetallhändler weiterverkaufen, wenn es sich rechnet.
Es könnte noch schlimmer kommen: die alte Garde der Unternehmenslenker ist abgetreten oder tritt ab. Das waren Leute, die einer Branche angehört haben, die eine Beziehung zum Produkt oder der Leistung ihres Unternehmens und seiner Mitarbeiter hatten. In der nächsten Generation dürfte das anders sein, es sind, überspitzt formuliert, Harvard-gestählte internationale Manager, die jedes Unternehmen leiten würden.
Wie lange lässt sich so jemand beschimpfen, dass seine Atomkraftwerke »des Teufels« sind, bevor ihm folgende Idee kommt: gliedere die Atomkraftwerke aus, mach sie dicht und feuere alle Leute, und verdiene das Geld mit einer Handvoll Tradern an der Strombörse. Die kosten zwar mehr, sind aber auch viel pflegeleichter, kein Betriebsrat etc. Außerdem könnten deren Terminals auch steuerlich günstig auf dieser Welt platziert werden und es gäbe Gewinnmargen wie an der Wall Street.
Und sollte dann in seiner Villa im Taunus der Strom ausgehen (wenn er sie überhaupt noch hat) lebt er eben in seinem Penthaus in Singapore. Das Wetter ist da sowieso besser und die Mädels sind hübscher.
Das klingt vielleicht etwas flapsig, mit ein wenig Excel und viel Powerpoint lässt sich daraus sicher ein Businessplan machen, der Aktionäre und vor allem Banker überzeugt.
Ulrich Dziergwa