In Anbetracht aller Umstände werden die großen Solarkraftwerke in den Wüsten Nordafrikas wohl kommen. Letztlich müssen sie aber den Test bestehen, den der rumänische Mathematiker und Ökonom Nicholas Georgescu-Roegen (verstorben 1994) ersann. Er lehrte ab 1950 in den USA und gilt als Vater der bioökonomischen Theorie.
Die Frage ist: Was geschieht, wenn nach 20 Jahren regulärer Betriebsdauer die Kollektoren und die übrige Ausstattung der Solarkraftwerke ersetzt werden müssen? Die Sonne würde zwar weiterhin scheinen. Doch die zweite Anlagengeneration müsste mithilfe eines Teils der von der ersten Generation produzierten Energie gebaut werden. Nach den Berechnungen von Georgescu-Roegen wäre dies bis in die 90er-Jahre nicht möglich gewesen, es hätten fossile Energien zusätzlich genutzt werden müssen. Auch heute dürften die Anlagen den Test noch nicht bestehen.
Die Konstrukteure der Anlagen dürften also genug damit zu tun haben, um aus einer nach Georgescu-Roegens Definition machbaren eine lebensfähige Technologie zu gestalten, also eine, die sich selbst reproduzieren und nachhaltig fortgeführt werden kann.
Hier die Quelle zu diesem Text:
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/odenwalds_universum/odenwalds-universum_aid_262268.html
Ulrich Dziergwa