Auf dem ehemaligen militärischen Trainingsgelände im brandenburgischen Lynow entstand ein 1,5 MW starkes Solarkraftwerk. Die Beseitigung kontaminierter Flächen und die Rücksichtnahme auf die heimische Fledermauspopulation stellten eine besondere Herausforderung dar.
Das ehemalige Trainingsgelände war seit 1990 stillgelegt und verkam allmählich zum wilden Müllablageplatz. Die Gemeindevertretung von Nuthe-Urstromtal legte ihren Bürgern im April 2014 einen Plan für einen 1,562 Megawatt starken Solarpark vor, der den Abriss der verlassenen Gebäude vorsah. Als Privatinvestor wurde Ka-Energy Solutions GmbH aus Berlin ausgewählt. Das Unternehmen war bereit, 1,7 Millionen Euro in die Entwicklung des Solarprojekts zu investieren, und übernahm außerdem die Detailplanung, Beschaffung und Errichtung für den Solarpark. Seit der Inbetriebnahme ist Ka-Energy für das Management des Tagesgeschäfts und die Instandhaltung verantwortlich.
Vor der Bauphase wurde dem Planungsausschuss ein Umweltbericht der IDAS Planungsgesellschaft vorgelegt, in dem die Auswirkungen auf die lokale Tier- und Pflanzenwelt untersucht wurden. Die Studie kam zu dem Schluss, dass beim Bau eines Solarparks auf diesem Gelände einige geschützte Fledermausarten zu berücksichtigen seien. In der Untersuchung wurden Maßnahmen vorgeschlagen, um die Auswirkungen auf die Vegetation und den Lebensraum an diesem Standort zu lindern oder auszugleichen.
Um den Nestbau der Fledermäuse nicht zu stören, beschloss der Planungsausschuss, mit der Räumung des Geländes bis nach der Brutsaison zu warten und ein Gebäude auf dem Gelände stehen zu lassen. Dort wurden Fledermauskästen angebracht, die in Zukunft als Nisthilfen für diese wichtigen Lebewesen dienen. Außerdem wurde ein langer schmaler Korridor aus Ziegelsteinen zu diesem Gebäude hin errichtet. Der größte Teil des etwa zwei Meter hohen und zehn Meter langen Korridors wurde unterirdisch verbaut, mit Ausnahme des Dachs aus Betonblöcken und einer großen Öffnung am Ende des Gangs. Diese Konstruktion wurde entwickelt, um den heimischen Fledermäusen eine klare Fluglinie zu einem geschützten Nistplatz anzuzeigen. Um die auf dem Gelände gefällten Bäume zu kompensieren, wurden viele neue Bäume an einem lokalen Kindergarten in der Region Lynow gepflanzt.
Nach Abschluss dieser Maßnahmen begann Ka-Energy im Mai 2015 mit der Errichtung der Solaranlage auf dem 3,2 Ha großen Gelände. Für die Anlage wurden insgesamt 6.000 Solarmodule und 30 RPI M50A Solar-Wechselrichter von Delta mit 50 kW Leistung installiert. Die Delta-Wechselrichter der Reihe RPI M50A wurden aufgrund ihres robusten und zuverlässigen Designs ausgewählt, das sich perfekt für große Freiflächenanlagen eignet. Der M50A besteht aus einem hochwertigen Aluminiumgehäuse, das mit einem Speziallack behandelt wurde, sodass der Wechselrichter sehr langlebig und korrosionsbeständig ist. Vor allem bietet der M50A jedoch einen maximalen Wirkungsgrad von 98,6 %, was für viele Jahre einen hohen Ertrag aus der Solaranlage verspricht.
Die Bauphase des Solarparks Oscar-Barnack-Straße Lynow GmbH durch Ka-Energy dauerte insgesamt vier Monate und am 31. August 2015 wurde unter Anwesenheit der Bürgermeisterin Monika Nestler die Einweihungsfeier abgehalten.
Das Projekt kann nicht nur die Bereinigung einer vernachlässigten und kontaminierten Fläche als Erfolg verbuchen, sondern auch die Umwandlung dieses Schandflecks in der Landschaft in eine saubere Energiequelle für mehrere Gemeinden. Dadurch wird bewiesen, dass große Solarprojekte verantwortungsvoll geplant werden können, ohne wesentliche Beeinträchtigung der lokalen Vegetation und Tierwelt. In diesem Fall konnte die Umwelt durch die Beseitigung der kontaminierten Erde sogar noch profitieren.