Die Umsatzentwicklung der Hersteller von Komponenten, Maschinen und Anlagen für die Photovoltaik in Deutschland konnte auch im dritten Quartal 2013 keine Wachstumsimpulse verzeichnen, berichtet der VDMA. Dennoch blickt der Verband verhalten optimistisch in die Zukunft.
Der seit Mitte des Jahres 2011 anhaltende Down-Turn der PV-Zuliefererbranche konnte vorerst nicht gestoppt werden. Die Investitionszurückhaltung der Wafer-, Zell- und Modulherstellern ist im Wesentlichen auf Überkapazitäten, harten Kosten- und Preisdruck, sowie auf die zahlreichen Handelskonflikte der Solarindustrie und den damit verbundenen Unsicherheiten zurück zu führen. »Die wirtschaftliche Entwicklung der ersten neun Monate ist sicherlich nicht befriedigend verlaufen. Trotzdem wittert die PV-Zuliefererbranche Morgenluft. Momentan registrieren wir eine schlagartige Belebung des Kundeninteresses an Produktionslösungen für Hocheffizienzzellen und –module. Aber auch das Interesse an Automatisierungslösungen, optischer Inspektion und Standardtechnologien zieht merklich an. Bis sich die positiven Entwicklungen in Auftragseingänge und Umsätze ummünzen lassen, bedarf es allerdings noch ein wenig Geduld«, erklärt Dr. Peter Fath, Geschäftsführer der RCT Solutions GmbH und Vorsitzender des Vorstands von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel.
Den Benchmark mit seinen internationalen Marktbegleitern braucht der deutsche Photovoltaik-Maschinenbau weiterhin nicht zu fürchten. Mit einem Weltmarktanteil von gut 46 Prozent konnten deutsche Unternehmen ihre hervorragende Wettbewerbsposition erfolgreich behaupten. »Nach einer Konsolidierungsphase der Photovoltaikindustrie in den letzten beiden Jahren stehen die Zeichen im weltweiten Markt zunehmend wieder auf Wachstum. Treiber dieser Entwicklung werden vor allem die Märkte in Asien sein, gefolgt von Nord- und Südamerika. Aber auch im Mittleren Osten, in Südafrika sowie in der Türkei rechnet die PV-Branche in Zukunft mit einer dynamischen Entwicklung. Hiervon werden auch die PV-Zulieferer profitieren. Um wettbewerbsfähige PV-Produkte am Markt anbieten zu können, müssen PV-Hersteller auf technologische Innovationen und die Senkung ihrer Produktionskosten setzen. Nur wer ein Portfolio aus wettbewerbsfähiger Kostenstrukturen und höchsten Qualitätsstandards vorzuweisen hat, kann im internationalen Wettbewerb bestehen. Deutsche PV-Maschinenbauer und Technologielieferanten bieten dafür optimale Lösungen«, unterstreicht Dr. Florian Wessendorf, Geschäftsführer von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel.
Exportquote stagniert auf hohem Niveau – Zell-Equipment umsatzstärkstes Segment
Die Exportquote deutscher PV-Zulieferer lag mit gut 82 Prozent im dritten Quartal 2013 auf gewohnt hohem Niveau. Am umsatzstärksten für den deutschen Photovoltaik-Maschinenbau bleibt wie bisher das Asiengeschäft mit einem Anteil von 56 Prozent. Leitmärkte für PV-Equipment sind in erster Linie China und Taiwan. Potentiale in Asien bieten aber auch Südkorea, die Länder der ASEAN-Gruppe, mit längerer Anlaufzeit sicher auch Indien. Umsatzstärkstes Segment für den deutschen PV-Maschinenbau bleibt im dritten Quartal 2013 das Produktionsequipment für die Zelle mit einem Anteil von 39 Prozent an den Gesamtumsätzen. Auf das Produktions-Equipment für die Dünnschicht-PV entfallen 29 Prozent. Equipment für das kristalline Backend – die Modulproduktion – machte im dritten Quartal 2013 19 Prozent, Anlagen zur Poly-Silizium-, Ingot- und Waferfertigung zwölf Prozent der Umsätze aus.
Auftragseingänge verharren auf schwachen Niveau – Hausaufgaben sind gemacht - Turnaround für 2014
Abermals keine positive Entwicklung konnte der Auftragseingang im dritten Quartal 2013 vermelden. Nach wie vor stammen ein Gros der Orders aus dem Asiengeschäft (51 Prozent). Auftragseingänge aus dem Inland waren im dritten Quartal 2013 für knapp 18 Prozent der Orders verantwortlich. Das europäische Ausland steuert knapp 14 Prozent bei. Mit gut 15 Prozent schneiden die Orders aus Amerika in diesem Quartal erheblich schwächer ab als im Vorquartal. Summa summarum bleibt die Auftragseingangsentwicklung unbefriedigend und verharrt auf einem niedrigen Niveau. Die Auftragsreichweite der PV-Maschinenbauer erreicht zum Ende des dritten Quartals 2013 4,0 Produktionsmonate und damit ein deutlich schwächeres Niveau wie der Gesamt-maschinenbau (5,7 Monate im Oktober 2013). »Auch wenn uns derzeit der Wind noch ordentlich ins Gesicht bläst, blickt der PV-Maschinenbau erwartungsvoll in die Zukunft. Wir sind davon überzeugt unsere Hausaufgaben gemacht zu haben. Unsere Erfolgsfaktoren sind: Effizienzsteigerung in Produktion und Logistik, Reduzierung der Beschaffungskosten, strategische Erschließung neuer Märkte, enge Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen, Kooperation mit Kunden sowie mit anderen Zulieferern«, betont Fath. »Entscheidend ist auch die interkulturelle Kompetenz. Erfahrungen aus der Markterschließung in Ländern wie China sind ja nicht ohne weiteres auf andere Länder wie Brasilien übertragbar. Hier kann der VDMA mit seinen maßgeschneiderten Workshops und seinen Auslandsvertretung Mitgliedsunternehmen gezielt unterstützen«, ergänzt Wessendorf. Den Turnaround für die PV-Zulieferer erwartet der VDMA im laufenden Jahr.