Großprojekte wie Offshore-Windparks setzen bei den beteiligten Unternehmen eine entsprechende Kapitalstärke und einen langen Atem voraus: 7 bis 10 Jahre dauert die Projektentwicklung für einen Windpark - von der Planung über die Genehmigung und Finanzierung bis hin zur Fertigstellung der Anlage. »Derzeit müssen Unternehmen, die in Offshore investieren, noch vergleichsweise hohe Risiken auf sich nehmen«, stellt Weber klar.
Aktuell werden 70 Prozent der weltweiten Offshore-Windparks von großen Energieversorgern direkt finanziert. Relativ selten sind strategische Investoren (19 Prozent) oder Finanzinvestoren (11 Prozent) in Offshore-Projekten involviert. Doch in Zukunft werden Energieunternehmen nicht mehr in der Lage sein, die hohen Investitionssummen allein zu stemmen. »Energieversorger binden zunehmend Finanzinstitutionen wie Banken und Versicherungen, aber auch Stadtwerke als Minderheitsinvestoren in ihre Offshore-Projekte ein«, sagt Weber. »Denn so reduzieren sie ihre Kapitalbindung und ihr strategisches Risiko.« Doch dafür benötigt die Offshore-Industrie stabile politische Rahmenbedingungen. Denn nur dann sind Investoren bereit, den Ausbau der Offshore-WEA zu unterstützen. »Besteht kein Vertrauen in die langfristige Perspektive dieser Technologie, so drohen der Branche in den kommenden Jahren existenzielle Probleme«, warnt Weber.
Die Studie lässt sich unter http://www.rolandberger.com kostenlos herunterladen.