Leserbriefe

Neue Trassen gleich Stuttgart 21!

15. Juni 2011, 12:26 Uhr | Heinz Arnold
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Jetzt müssen Ingenieure ran!

Endlich ist es so weit, wir trauen uns wieder etwas zu. Eine Energiewende weg von der pro Atompolitik! Eine einmalige Chance die Ingenieurkunst aus Made in Germany wieder auf einem neuen Feld nach vorne zu bringen, deshalb ist es an der Zeit jetzt, nach dem die Rahmenbedingungen gesteckt sind (Ausstieg innerhalb von 10 Jahren) technische Lösungen kurz-, mittel- und langfristig zu erarbeiten.

1. Kurzfristige machbar ist die bessere Ausnutzung der vorhandenen fossilen Brennstoffen zu erhöhen, beispielsweise durch Wärmekraftkopplung. So manche Stadtwerke habe ja bereits Anlagen installiert, die gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen. Diese Technologie könnte auf Einfamilienhäusern ausgeweitet, was technisch bereits machbar ist. Eine Vernetzung der dezentralen Anlagen könnte in Verbindung mit einer intelligenten Steuerung bei Bedarf  (Stromspitzen) von einer zentralen Stelle die Anlagen dann hochfahren. Die dadurch entstehende Wärme könnte in einen kleinen Wasserspeicher bei Bedarf zwischengespeichert werden.

2. Mittelfristig könnten neue Technologien, beispielsweise die Erzeugung von Wasserstoff aus Sonnenstrom (Solar) oder aus Windkraftanlagen erzeugt werden. Wird der Wasserstoff mit Methan gemixt, entsteht ein erdgasähnliches Gemisch und damit könnten die vorhandenen Speicher und Leitungen genutzt werden.

3. Langfristig sollten vor allem die Forschungsaktivität verstärkt und mit entsprechenden Finanzmitteln ausgestattet werden, dass die Theorie auch in die Praxis in entsprechenden Anlagen getestet werden kann.

Die oben genannten Punkte sind nur einzelne Beispiele, die mit spontan eingefallen sind. Kritisch ist in unserer Gesellschaft jetzt nur, dass wie immer jetzt Politiker die Marschrichtung angeben und nicht die Techniker und Ingenieure, die Verfilzung von der Politik mit der privaten Energiewirtschaft ist hier möglicherweise zu groß. Die monolithisch geprägte Energiewirtschaft ist sehr mächtig und versucht natürlich Ihre Pfründe mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen, Vor allem dezentrale Lösungen werden es deshalb schwer haben, leider.

Dieses Land braucht jetzt gute Politiker, die vor allem die Macht der Energiewirtschaft in die Schranken weisen, und nicht alles der Lobby der Energiewirtschaft abkaufen, was sie auf Hochglanzpapier vorlegt. Denn dann könnte vorwiegend das Bestreben sein, die Energiefrage durch den Bau von neuen Kohle- und Gaskraftwerken zu lösen – die rauchen dann für die nächsten Jahrzehnte vor sich hin und die Pfründe sind wieder mal gesichert!

 

Bernd Friedrich

Bernd.friedrich@gmx.de

 


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  3. Jetzt müssen Ingenieure ran!

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