100 Millionen Komponenten im System

Neue Automatisierungskonzepte sind gefragt

12. November 2012, 13:59 Uhr | Heinz Arnold

Smart Grid sagt sich leicht - die Komplexität, die sich dahinter verbirgt, wird allerdings häufig unterschätzt. Ganz neue Automatisierungskonzepte sind erforderlich, um ein Smart Grid realisieren zu können.

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Das Hochspannungsnetz und teilweise das Mittelspannungsnetz sind bereits automatisiert. »Hier arbeiten rund 10.000 Komponenten – Kraftwerke und Schaltanlagen –, die in die Systemautomatisierung einbezogen sind«, sagt Prof. Jochen Kreusel, Vorsitzender der Energietechnischen Gesellschaft im VDE und Leiter Smart Grids von ABB.

Im Niederspanungsnetz liegen die Verhältnisse dagegen ganz anders: Hier speisen bereits weit über 1 Million PV-Analgen ein. Kommen demnächst noch kleinere Einspeiseeinheiten dazu, dann könnte die Zahl der Komponenten auf 100 Millionen steigen. »Dazu sind ganz neue Automatisierungskonzepte erforderlich, als die, die wir bisher kennen. Hier geht es um ganz andere Größenordnungen, das erfordert nicht nur ein wenig mehr IKT!«

Allerdings ist er guten Mutes, dass dies zu schaffen ist: »In Deutschland haben wir alle Techniken, die wir dazu brauchen, ein solches Automatisierungskonzept umzusetzen. Das haben nicht alle.« Insbesondere denkt er da an die Telekommunikation. Die Unternehmen haben schon vieles von dem umgesetzt, was jetzt auf die Energieversorger ganz neu zukommt. Allerdings gebe es einen Unterschied: In der Telekommunikation kommen Netzausfälle öfter vor als in der Energieversorgung. »Den besonderen Anforderungen der elektrischen Energieversorgung im Hinblick auf Echtzeitbetrieb und Versorgungssicherheit muss also Rechnung getragen werden«, so Kreusel.


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