Frankreich und Italien kurbeln den europäischen Markt an

Nachfrage nach gebäudeintegrierter Photovoltaik steigt kräftig

4. Januar 2011, 13:50 Uhr | Willem Ongena

Spezialtarife und zunehmendes Bewusstsein bezüglich der Vorteile lassen in Europa die Nachfrage nach gebäudeintegrierter Photovoltaik (GIPV) kräftig zulegen. Einer Studie von Frost und Sullivan zufolge soll der europäische Markt bis 2016 auf fast 2,7 Mrd. Euro wachsen.

Diesen Artikel anhören

Dieser Markt verlange jedoch nach besser angepassten Produkten und nach Standards. Als wesentliche Herausforderung für die Branchenteilnehmer entpuppt sich unterdessen der bevorstehende Rückgang bzw. die Aufhebung bisheriger staatlicher Anreize. »Die Mitgliedsstaaten müssen ihre Pläne zur Reduzierung des Energieverbrauchs in Gebäuden bis nächstes Jahr vorlegen. Während in vielen Ländern die Anreize aufgehoben bzw. reduziert werden, könnten die EU-Richtlinien die Einführung von abgeänderten Regelungen für Neubauten anregen, was sich positiv auf den Markt für gebäudeintegrierte Photovoltaik auswirken wird«, sagt Neetha Jayanth, Senior Research Analyst beim Marktforschungsunternehmen Frost & Sullivan (F&S).

Laut einer aktuellen Studie von F&S erwirtschaftete der europäische Markt für gebäudeintegrierte Photovoltaik im Jahr 2009 Umsätze von 1297,7 Mio. Euro. Bis 2016 soll der Marktumfang sich auf 2698,1 Mio. Euro mehr als verdoppeln. In der Studie stehen folgende Anwendungsbereiche im Fokus: Gewerbegebäude, private Haushalte und andere (öffentliche Gebäude, netzungebundene Gebäude, Vorzeigeprojekte und Industrieanlagen). Eine der Haupterkenntnisse lautet: »Der europäische Markt für gebäudeintegrierte Photovoltaik wächst zur Zeit sehr schnell und das vor allem aufgrund der Entwicklung in Regionen wie Frankreich und Italien, die zusätzliche Anreize für Verbraucher bereitstellen, um diese Technologie in privaten Haushalten einzuführen«, sagt Jayanth. »Zusätzlich haben Märkte wie Deutschland nicht dem Druck der Rezession nachgegeben und de facto das prognostizierte Wachstum sogar überschritten. Dies sind viel versprechende Entwicklungen im Markt für gebäudeintegrierte Photovoltaik.«

Aber kleinere Märkte wie Großbritannien und die Alpenländer sind laut der Studie im Wachstum begriffen dank besonderer, für gebäudeintegrierte Photovoltaik erhältlicher Tarife. »Sofern gesetzliche Fördermaßnahmen anhalten, sieht die Zukunft für gebäudeintegrierte Photovoltaik viel versprechend aus«, postuliert Jayanth. Um die von der Europäischen Union vorgegebenen Zielsetzungen im Energiebereich zu erreichen, setzen die Mitgliedsstaaten auf die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energiequellen, speziell für den Einsatz in Gebäuden. Die Richtlinie für die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (2002/91/EG) und ihre Neuregelung vom Mai 2010 und auch die Richtlinie über Erneuerbare Energien (2001/77/EG) fordern die Reduzierung des Energieverbrauchs in Gebäuden und eine Erhöhung des Anteils von erneuerbaren Energien. »Die Integration von Photovoltaik in Gebäude ist zurzeit eine der besten verfügbaren Optionen, die diesem zweifachen Zweck dient«, kommentiert Jayanth.


  1. Nachfrage nach gebäudeintegrierter Photovoltaik steigt kräftig
  2. Kosten fordern Marktteilnehmer heraus
  3. Produktpalette muss breiter werden

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Frost & Sullivan

Weitere Artikel zu Energieerzeugung