Chancen für deutsche Unternehmen in China bestehen in bestimmten Nischen trotz der Subventionen, die chinesische Firmen von ihrer Regierung erhalten, vor allem in den Bereichen Projektentwicklung und -design sowie PV-Integration.
Die jährliche Photovoltaik (PV)-Installation in China ist 2010 auf 600 MW gestiegen, 2009 waren es 400 MW gewesen. Für 2011 werden zusätzliche 1000 MW erwartet.
Chinesische Modulproduzenten exportieren rund 90 Prozent ihrer Produkte in ausländische Märkte, vor allem nach Europa und in die USA.
Die Befürchtung, dass diese Subventionen jedoch hauptsächlich chinesischen Unternehmen zugute kommen werden, besteht aber nach wie vor.
Derzeit treiben vier Förderungen die Nachfrage: Einspeisetarife, Subventionen für Vorführprojekte von PV-Anwendungen in Gebäuden, das »Golden Sun Program« und regionale Subventionen wie etwa in Jiangsu, Zhejiang, Beijing und Shandong.
Die Einspeisetarife werden je nach Projekt individuell gemäß dem Prinzip »angemessene Kosten plus angemessener Gewinn« festgesetzt. Die Stromkosten verteuern sich dabei für die Endverbraucher um durchschnittlich 0,004 RMB (CNY/EUR= 0,107; Stand: 1.11.2010) je kWh, weil die Kosten für Solarenergie von allen Verbrauchern einer Region gleichmäßig getragen werden sollen. Während im Jahr 2009 nur zwei 10 MW-Utility-Scale PV-Projekten Einspeisetarife gewährt wurden, wird 2011 bereits eine Kapazität von 300 MW mithilfe von Einspeisetarifen finanziert werden.
Nichtsdestotrotz sind sich Experten einig, dass die langfristige Entwicklung des Marktes letztlich von der Einführung eines einheitlichen Tarifs abhängen wird. Regionen, die bereits Einspeisetarife und ähnliche Maßnahmen eingeführt haben, genießen auch eine bevorzugte Behandlung bei der Vergabe von Subventionen für Vorführprojekte von PV-Anwendungen in Gebäuden. Gebäudeintegrierte PV-Projekte (BIPV) erhalten dabei einen Zuschuss von 17 RMB/Watt Peak (Wp), wohingegen gebäudeergänzende PV-Projekte (BAPV) mit 13 RMB/Wp gefördert werden. Projekte müssen hier eine Mindestgröße von 50 kWp erreichen. Seit 2009 wurden rund 200 Projekten, typischerweise auf öffentlichen Gebäuden, entsprechende Subventionen gewährt.
Als Paradebeispiel chinesischer Bestrebungen, die Entwicklung des heimischen Solarmarktes voranzutreiben, gilt das »Golden Sun Program«. Im Rahmen des Programms werden netzgekoppelte Systeme, Insel- und Hybridsysteme in abgelegenen Gebieten, Utility Scale-Projekte gefördert sowie Projekte auf Basis von Schlüsseltechniken wie etwa neuen Konvertern und purerem Silizium. Netzgekoppelten Projekten erhalten hierbei 50 Prozent und Inselsysteme 70 Prozent der Gesamtinvestition. Projekte müssen eine Kapazität von 300 kWp übersteigen und eine Betriebsdauer von mindestens 20 Jahren erreichen. Im Jahr 2010 wurden mehr als 100 Projekte mit einer Kapazität von 272 MW in das Golden Sun Program aufgenommen.
Im Jahr 2009 hat die die chinesische Regierung Solarsubventionen eingeführt und damit eine Wende im chinesischen Solarmarkte herbeigeführt. Seitdem konnte die interne chinesische Nachfrage Zuwächse verzeichnen. Die Regierung hatte sich dazu entschieden, Subventionen einzuführen, um mögliche Überkapazitäten infolge der Finanzkrise und der verringerten Förderungen in Europa durch vermehrte lokale Nachfrage auszugleichen.