Open Day im Embedded Systems Labor des TÜV SÜD

Fit fürs Smart Grid

7. Juni 2013, 9:59 Uhr | Hagen Lang
Als eines der wenigen Labore weltweit kann das Münchner TÜV-SÜD-Labor Equipment auf Konformität mit der »Smart Grid-Richtlinie« IEC 61850 überprüfen und zertifizieren.
© TÜV SÜD

Am 6. Juni lud der TÜV SÜD in München zum Open Day in sein Testlabor Embedded Systems ein. Als eines von wenigen Laboren weltweit ist es akkreditiert, die Konformität von technischen Komponenten mit dem »Smart Grid Standard« IEC 61850 zu überprüfen und sie für Smart Grids zu zertifizieren.

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TÜV SÜD: IT-Test
Im IT-Labor des TÜV SÜD werden Programmable Logic Controller(PLC)/Intelligent Electronic Devices (IEDs) und industrielle IT-Umgebungen auf Vulnerabilitäten getestet.
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Einen Nachmittag, geballt gefüllt mit Informationen, gab es am 6 Juni in München. Dort lud der TÜV SÜD zum Open Day seines Embedded Systems Labors. Weltweit fast einzigartig, bietet der TÜV SÜD Kunden hier eine »Rundum-Sorglos«-Facility, mit der technische Komponenten auf ihre Konformität mit den allerneuesten Standards für Smarte Energienetze, Industrial Security und Safety überprüft werden können.

Mit dem Eintritt in die Energiewende stellt Deutschland seine perfekt funktionierende Energie-Infrastruktur auf den Kopf. Statt Energie aus zentralen Großkraftwerken in die Peripherie zu leiten, »top-down«, werden viele dezentrale Klein-Einspeiser das Netz mit ihren volatilen Wind- und Sonnenstromerträgen befüllen, »bottom up«. Nach einer Einleitung Dr. Kai Strübbes, Leiter des Bereichs Embedded Systems der TÜV SÜD AG, wählte Maurizio Scavazzon vom TÜV SÜD das Bild der Landwirtschaftsbewässerung, um die Energiewendeproblematik zu veranschaulichen. Während bisher die Bewässerung von Flüssen und Großkanälen in kleine Kanäle und auf Felder verlief, muss das Netz jetzt so umgebaut werden, dass Grundwasser aus vielen Kleingrundstücken in das Gesamtsystem eingeleitet werden kann und dessen Bedarf deckt.

Ferner ist im Strombereich nicht nur ein Umbau der Netzwerk-Infrastruktur nötig, das System braucht auch eine völlig neue reziproke Datenkommunikations-Komponente, damit Systembestandteile wie Kleineinspeiser, Unterstationen, Zentralen usw. über die Aktivitäten der anderen und den Netzzustand Bescheid wissen. Als Norm, nach der die Unterstationen, Smart Meter, Windkraftparks usw. untereinander kommunizieren hat die International Electrotechnical Commission (IEC) den Standard IEC 61850 festgelegt.

Neue technische Komponenten des Netzes brauchen ab jetzt die Fähigkeit, untereinander im Smart Grid zu kommunizieren und ihre Interoperabilität zu gewährleisten. Als eines der ersten Labors weltweit bietet der TÜV SÜD Herstellern hierfür umfangreiche Hilfestellungen, angefangen vom Konsulting und Training bis zum Evaluieren, Testen und Zertifizieren von Produkten auf ihre 61850-Konformität.

Christian Dirmeier, Produktmanager für Smart-Grid-Architektur und Funktionale Sicherheit im Smart Grid, referierte zur Integration von bestehenden Anlagen von Konsumenten und Anlagenbetreibern und den Standardisierungsbemühungen auf internationaler Ebene. So wird derzeit im INDAT-Prozess (Industrial Automation) versucht, die vielen divergierenden Standards im Industriebereich unter Interoperabilitäts- und Sicherheitsgesichtspunkten zu bündeln. Im Bereich Industrieautomatisierung täten einheitliche Prüfstandards Not. Der TÜV SÜD bietet die Integration von Systemen in Smart-Grid-Kommunikationsinfrastrukturen als Dienstleistung an, quasi ein Full-Service-Programm für 61850.


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