23 Prozent mehr Windkraft als 2010

Erheblicher Zuwachs im Jahr 2011 - ambitionierte Ziele für die kommenden Jahre

19. März 2012, 15:53 Uhr | Carola Tesche
Das Bild zeigt einen Windpark in der Ostsee.
© BWE / Christian Hinsch

2011 lieferten Windkraftanlagen etwa 9 Mrd. kWh mehr Strom als im Jahr zuvor. Damit betrug der Beitrag der Windkraft zum deutschen Strommix 7,6 Prozent. Bis zum Jahresende standen in Deutschland ca. 22.300 Windenergieanlagen mit einer Gesamtkapazität von über 29.000 MW zur Verfügung.

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Größter Windkraftstandort Deutschlands ist Niedersachsen. Doch auch in anderen Bundesländern wird die Windkraft massiv vorangetrieben: Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein können in einem durchschnittlichen Windjahr schon heute annähernd die Hälfte ihres gesamten Stromverbrauchs durch Windenergie decken. Andere Bundesländer holen auf. Besonders zügig ging der Ausbau 2010 in Rheinland-Pfalz und Bayern voran.

Nach den Plänen der Bundesregierung im Jahr 2050 soll mit Hilfe von Windenergie etwa die Hälfte des deutschen Stromes liefern. Das ist realistisch: So lassen sich allein durch das sogenannte Repowering, also dem Austausch von Alt- gegen Neuanlagen, die Kapazitäten an Land deutlich steigern. Außerdem erarbeitet die Bundesregierung zusammen mit den Ländern Vorschläge, wie sich neue Flächen für die Windenergie ausweisen lassen, etwa in intensiv genutzten Wirtschaftswäldern.

 

Stand: 31.12.2011
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit: Keine Energiequelle wuchs in Deutschland im letzten Jahr mehr als die verhältnismäßig kostengünstige Windkraft.
© DEWI/BWE/VDMA,

Einen besonderen Beitrag sollen Windkraftanlagen weit vor den Küsten leisten. Ihren Ausbau fördert die Bundesregierung seit letztem Jahr mithilfe des KfW-Sonderprogrammes Offshore. Daraus stehen Mittel in Höhe von 5 Mrd. Euro zur Verfügung. Auch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) wurde zur Unterstützung der Offshore-Windkraft angepasst. Offene Fragen des Netzanschlusses werden ebenfalls angegangen. Die von der Bundesregierung initiierte Arbeitsgruppe »Beschleunigung der Netzanbindung von Offshore-Windparks« hat mittlerweile Maßnahmenvorschläge entwickelt.

Haftungsfragen auf Seiten von Windpark- und Netzbetreibern will die Bundesregierung durch Gesetze regeln. Experten halten einen Ausbau der Offshore-Windkraft bis zum Jahr 2030 auf bis zu 25 GW für realistisch. Das entspricht 25 herkömmlichen Großkraftwerken. Allein mit den vier Vorhaben, die bereits in diesem Jahr begonnen werden sollen, wird die Offshore-Windkraft bis zu 5,3 Mrd. kWh Strom im Jahr erzeugen. Damit lassen sich mehr als 1,5 Mio. Haushalte mit Strom versorgen, so viele wie in den Bundesländern Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zusammen


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