Die Windkraft-Industrie hat 2011 in der EU 235 Offshore-Windturbinen im Wert von rund 2,4 Mrd. Euro installiert und ans Netz gebracht. Dies entspricht einer Windkraftwerksleistung von 866 MW in neun See-Windfarmen.
Die Zahlen entstammen der gestern in Brüssel veröffentlichten Offshore-Jahresstatistik der EWEA (European Wind Energy Association). In den vergangenen Jahren wurden demnach Offshore-Windkraftleistungen in folgender Höhe installiert:
2008 2009 2010 2011
327MW 584 MW 883 MW 866 MW
Neun weitere Windfarmen auf See sind derzeit im Bau. Sie sollen weitere 2375 MW ans Netz bringen und damit die gesamte derzeit auf See installierte Windkraftwerks-Kapazität um 62 Prozent erhöhen.
Insgesamt sind in der EU 1371 Offshore-Windturbinen ans europäische Stromnetz angeschlossen, mit einer Gesamtkapazität von 3813 MW in 53 Windfarmen in 10 EU-Staaten.
Für das Jahr 2020 rechnet EWEA mit einer Offshore-Windkraftwerksleistung von 40.000 MW, die rund 4 Prozent des Stromverbrauchs der EU ausmachen soll.
»Der Sektor Windkraft auf See blieb 2011 stabil«, sagt Justin Wilkes, Direktor für Politik bei EWEA. Er fügte hinzu: »Trotz der finanziell angespannten Lage in vielen Wirtschaftszweigen hatten wir 2011 einen Zuwachs von 40 Prozent bei der Projektfinanzierung mittels rückgriffsfreien Krediten. Das ist eine Steigerung von 1,46 Mrd. Euro auf 2,05 Mrd. Euro«.
»Die gut gefüllte Projektpipeline und die positive Entwicklung bei der Finanzierung zeigen sehr deutlich, dass die Staaten weiter stabile und auf lange Zeit verlässliche Rahmenbedingungen für Windkraft auf See gewähren müssen, um auch der Industrie verlässliche Planung zu ermöglichen«, sagt Wilkes weiter.
87 Prozent aller neu installierten und ans Netz angeschlossenen Windkraft auf See im Jahr 2011 betrafen britische Gewässer. Siemens lieferte dafür 80 Prozent der Turbinenkapazität, während im Jahr davor SSE und RWE Innogy die aktivsten Windfarmbauer auf See waren. Dong Energy blieb 2010 und 2011 das aktivste Unternehmen beim Kapitaleinsatz im Offshore-Windmarkt.