Die in Pullach ansässige Caterva und N-ERGIE suchen für ein innovatives Pilotprojekt 75 Photovoltaik-Anlagenbetreiber im Netzgebiet der N-ERGIE, die den in ihrer Anlage erzeugten Strom selbst nutzen und ihren Selbstverbrauch mit einem Speicher deutlich erhöhen möchten.
Die Innovation des Speichers: Caterva hat die Siemens-Elektronik des ESS weiterentwickelte und so konzipiert, dass sich der Speicher über Mobilfunk mit anderen ESS zu einem sogenannten Schwarm vernetzen kann.
Der im Rahmen des Pilotprojekts geplante Schwarm aus zunächst 75 installierten Stromspeichern kann zum Beispiel dann Strom in das Netz einspeisen, wenn die stark schwankenden Energieträger Sonne oder Wind gerade nicht zur Verfügung stehen. Umgekehrt kann der Speicher geladen werden, wenn ein Überangebot an grünem Strom im Netz besteht.
Diese Funktion des ESS ist wesentlich, denn mit dem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien werden die Anforderungen an die Stabilisierung der Netze weiter steigen. Bisher übernehmen vor allem Gas- und Kohlekraftwerke diese Stabilisierungsfunktion. Mit Hilfe der vernetzten Solarstromspeicher lässt sich der Anteil des grünen Stroms an der Netzstabilisierung steigern. Die ESS-Speicher leisten somit einen Beitrag zur Energiewende.
Eigenbedarf bis zu 80 Prozent decken
Bisher können Eigenheimbesitzer auch bei optimaler Planung ihrer Photovoltaik-Anlage lediglich etwa 30 Prozent des auf dem Dach erzeugten Stroms selbst nutzen, denn der Strombedarf ist häufig gerade in den Abendstunden groß, wenn die Sonne nicht scheint. Mit einem Stromspeicher können Betreiber einer Photovoltaik-Anlage den Anteil des Selbstverbrauchs deutlich steigern.
Das von Caterva entwickelte Energiespeichersystem (ESS) mit einer Gesamtleistung von bis zu 20 kW und einer Kapazität von 21 kWh ist besonders leistungsfähig: Mit dem Speicher ist es möglich, 60 bis 80 Prozent des individuellen Strombedarfs aus Eigenerzeugung zu decken.
Das ESS ist so ausgelegt, dass beide Funktionen – die Steigerung des Selbstverbrauchsanteils und die Netzstabilisierung – nebeneinander funktionieren.
An dem Pilotprojekt können auch Photovoltaik-Anlagenbetreiber teilnehmen, die bisher noch ihren gesamten Stromertrag in das Stromnetz einspeisen, aber eine zeitnahe Umrüstung ihrer Anlage auf Selbstverbrauch planen.