»In unserem Verteilnetz haben die erneuerbaren Energien heute schon einen Anteil von nahezu 40 Prozent«, sagt Thomas Barth, Vorstandsvorsitzender von E.ON Bayern. Damit liegt der Anteil der regenerativen Energien bereits über der Zielmarke von 35 Prozent, die die Bundesregierung für das Jahr 2020 gesetzt hat.
Ausschlaggebend für diese Entwicklung sei der gigantische PV-Boom im Netzgebiet des Energieunternehmens. Barth: »Wir haben bis heute über 200.000 PV-Anlagen in unser Netz integriert. Deren Leistung von rund 4300 MW liegt deutlich über der in den ganzen USA installierten PV-Leistung.«
Diese Entwicklung sei mit großen Herausforderungen wie insbesondere dem bürokratischen Aufwand verbunden. »Allein für Bearbeitung und Abrechnung der EEG-Anlagen fallen bei uns Verwaltungskosten in Höhe von jährlich über 50 Mio. Euro an«, sagt Barth.
Hohe Investitionen tätigt das Unternehmen in das regionale Verteilnetz. So steckt das Unternehmen in diesem Jahr 260 Mio. Euro in das Netz. Rund 90 Mio. entfielen auf die Netzeinbindung von EEG-Anlagen. 170 Mio. investiere E.ON Bayern in die Instandhaltung und Erneuerung der Netzanlagen. »Das regionale Verteilnetz ist Dreh- und Angelpunkt für eine erfolgreiche Energiewende. Deshalb arbeiten wir mit Hochdruck am Netz der Zukunft«, sagt der Vorstandsvorsitzende.
Dr. Egon Westphal, technischer Vorstand der E.ON Bayern, verwies im Hinblick auf die Energiezukunft ebenso auf die Rolle des regionalen Verteilnetzes. »Ohne ein modernes Netz können die erneuerbaren Energien ihre Wirkung nicht entfalten«, sagt Westphal. Neben aktuellen Netzbaumaßnahmen forsche E.ON Bayern daher auch in unterschiedlichen Projekten am Netz der Zukunft. Große Hoffnungen seien laut Westphal mit Fortschritten in der Speichertechnologie verbunden »Als Partner des Sol-ion-Projekts bringen wir jetzt erstmals Speicher im bayerischen Verteilnetz zum Einsatz.«
20 Anlagen werden im E.ON Bayern-Netz installiert. Die Anlagen kommen in Häusern zum Einsatz, die eine PV-Anlage zur Eigenverbrauchsnutzung montiert haben. »Ziel des Projekts ist es, den Eigenverbrauch unter Zuhilfenahme der Speichertechnologie von 30 auf 60 Prozent zu erhöhen«, sagt Westphal.
E.ON Bayern sei praktisch in allen Handlungsfeldern aktiv, die für die Energiezukunft wichtig seien. Neben infrastrukturellen Aufgaben und Forschungsprojekten baue das Unternehmen viele dezentrale und vor allem regenerative Anlagen, biete die energetische Sanierung von Altbauten an und stelle für Kommunen zahlreiche Dienstleistungen bereit.