Was allerdings schon bei diesem Projekt ins Gewicht fällt: ein großer Teil der Wertschöpfung geschieht in Tunesien, laut Stenzel liegt die Wertschöpfung im Land bei bis zu 60 Prozent. Die Heliostaten beispielsweise, die das Licht auf den Boiler im Turm konzentrieren, fertigen Firmen in Tunesien. Insgesamt soll der Bau und der Betrieb des Kraftwerks in Tunesien 20.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze schaffen.
Worauf Desertec Foundation darüber hinaus großen Wert legt, ist die Umweltverträglichkeit der Projekte, denen sie ihren Segen gibt. Bereits 2009 hatte TuNur damit begonnen, Gebiete auszusuchen, die als Standorte in Frage kämen. In der Zwischenzeit hat sich das Unternehmen auf bestimmte Standorte festegelegt. Die Desertec Foundation hat bereits durch Ingenieure und Biologen feststellen lassen, dass das Kraftwerk das Wüstenökosystem nicht verändert oder schädigt. »Wir wollen sicher stellen, dass keine unangenehmen Überraschungen aus dieser Richtung auftauchen können«, sagt Dr. Thiemo Gropp. »Deshalb haben wir das Projekt von unabhängigen Experten auswerten lassen.Sie haben festgestellt, dass das Projekt die Kriterien eines offiziellen Desertec-Projekts erfüllt.« Damit das so bleibt, führt Desertec auch weiterhin im Jahresrythmus Evaluierungen durch. »Wir werden die Entwicklung des Projekts weiter im Auge behalten, um sicher zu stellen, dass der sozio-ökonomische Nutzen für Tunesien möglichst groß ist.«
Die nächsten Schritte für TuNur bestehen nun darin, detaillierte Studien zu den Solarfeldern und der HGÜ-Trasse zu erstellen, lokale Konsortien zu bilden, die den Bau übernehmen und die Genehmigungsverfahren voran zu treiben.