Die Desertec-Fondation unterstützt einen wichtigen Schritt, die Idee umzusetzen, Strom über Solarthermie in der Wüste zu produzieren und zumindest zum Teil nach Europa zu transportieren.
Das Projekt in TuNur, ein Europäisch-Tunesisches Joint Venture, plant ab 2014 damit zu beginnen, ein Solarthermiekraftwerk in der Wüste zu bauen, das ab 2016 Strom produzieren und über ein HGÜ-Kabel nach Italien liefern kann.
»Wir hoffen, dass dies das erste in einer Reihe von vielen weiteren Kraftwerken ist, die in der Wüste dieser Region entstehen werden«, sagt Dr. Thiemo Gropp, Vorstand der Desertec Foundation. Damit verweist er auf die große Vision von Desertec: weltweit Strom in den Wüsten der Erde zu erzeugen und dorthin zu transportieren, wo er gebraucht wird.
Den ersten Schritt, um diese Vision umzusetzen, hat nun TuNur getan, ein Joint-Venture zwischen NUR Energie und einer Gruppe von tunesischen Inverstoren. Insgesamt ist das Projekt auf eine Leistung von 2 GW ausgelegt. Damit könnte das Kraftwerk 700.000 europäische Haushalte Tag und Nacht mit Strom versorgen. Die Gesamtkosten schätzt Dr. Till Stenzel, Geschäftsführer von TuNur, auf 7 bis 9 Mrd. Euro für den Bau des Kraftwerks und weitere 1,5 bis 2,5 Mrd. Dollar für das 600 km lange HGÜ-Kabel. Weil es sich nicht um eine große einzelne Anlage handelt, sondern sich schrittweise Modul für Modul ausbauen lässt, muss der gesamte Betrag nicht auf einmal aufgebracht werden. Die Investitionen für den Aufbau von 1 GW beziffert Stenzel auf 4 bis 5 Mrd. Euro, das Kabel eingeschlossen. Den Baubeginn für Kraftwerk und Kabel plant er für 2014. Weil das Projekt vom Skalierungseffekt während des Baus profitieren wird, rechnet Stenzel damit, dass die Kosten von Komponenten wie den Heliostaten über die Zeit fallen werden.