Kampf ums Smart-Home-Ökosystem

Neue Smart-Home-Giganten bedrohen etablierte Anbieter

21. Oktober 2015, 17:43 Uhr | Heinz Arnold
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Die Smart-Home-Wertschöpfungskette und neue Chancen

Die Smart-Home-Giganten zwingen die Marktteilnehmer, ihre Position zu hinterfragen und gegebenenfalls zu verändern. Die Wertschöpfungskette im Bereich Smart Home wird zunehmend komplex. MS&C strukturiert diesen Prozess wie folgt:

  • Datenspeicherung in der Cloud: Basis für Big Data
  • Semantik: Intelligenz des Systems – entweder in der Cloud oder lokal gespeichert
  • Interaktion mit dem Endverbraucher: über App, Sprache, Gestik, Schalter etc.
  • Gateway-/Hub-Funktionalität: Schaffung der Konnektivität der Endgeräte untereinander, mit der Semantik und mit der Cloud
  • Endgeräte, wie Sensoren und Aktoren
  • Vernetzte Dienste: Mehrwertdienste, die Smart Home unterstützen oder durch Smart Home ermöglicht werden.


Die traditionellen Plattformanbieter decken je nach Ausprägung die ersten vier oder fünf Komponenten der Wertschöpfungskette ab. Gerade für die Endgeräte und die vernetzten Dienste gibt es hingegen spezialisierte Anbieter.

Auch wenn von Gigant zu Gigant Unterschiede im konkreten Angebot bestehen, stehen sie durch ihren Leistungsumfang in direktem Wettbewerb zu den traditionellen Anbietern. Diese traditionellen Anbieter stehen jetzt unter Druck, ihr Geschäftsmodell zu überarbeiten und Alleinstellungsmerkmale gegenüber den neuen Konkurrenten zu schaffen, um für den Endkunden weiterhin attraktiv zu bleiben.

Neue Chancen für Endgerätehersteller und Service-Anbieter

Für die spezialisierten Endgerätehersteller und für die Service-Anbieter hingegen ergeben sich neue Marktchancen. Bis auf Samsungs SmartThings ist kein Smart-Home-Gigant an der Bereitstellung von Aktoren und Sensoren interessiert, so dass Endgerätehersteller neue Partnerschaften mit den Giganten zum gegenseitigen Nutzen aufbauen können. Das Gleiche gilt für Service-Anbieter: Intelligente Services werden zunehmend attraktiver und einige Smart-Home-Giganten ergänzen auf diese Weise ihr Kerngeschäft, wie etwa Amazon. Innovative Service-Anbieter können, wie auch Endgerätehersteller, über Partnerschaften neue Kunden akquirieren und von Netzwerkeffekten zusätzlich profitieren.

Die zukünftigen Smart-Home-Giganten können mit ihrer Marktmacht und aufgrund des fehlenden Drucks, mit Smart Home profitabel zu sein, den Smart-Home-Markt grundlegend verändern. Dies wirkt sich auf alle Marktteilnehmer aus, die auf diese Bedrohung und die Chancen reagieren müssen um weiterhin im Markt eine Rolle zu spielen.

Eine Zusammenfassung der Untersuchung findet sich im Artikel »Attack of the Future Smart Home Giants - The fight of Apple, Google, Amazon, et al. for the most customer centric ecosystem«, der kostenlos als Download zur Verfügung steht.

 


  1. Neue Smart-Home-Giganten bedrohen etablierte Anbieter
  2. Giganten können Verluste gezielt in Kauf nehmen
  3. Die Smart-Home-Wertschöpfungskette und neue Chancen

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!