KEBA: Installationskosten schnell eingespielt

Lastmanagement- und Ladesystem für Elektroautos

14. Januar 2013, 14:37 Uhr | Heinz Arnold
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Bequemer als Tanken

Lastmanagement-Profile
Lastmanagement ermöglicht, durch zeitliche Verlagerung, Priorisierung oder Verteilung des Strombezuges die Lastkurve der angeschlossenen Fahrzeuge zu glätten.
© KEBA

Alle moderneren Elektroautos, die bereits nach ISO 15118 laden, sind in der Lage, das gesamte Leistungs- und Servicespektrum des KeContact Lastmanagementsystems zu nutzen. (ISO 15118 ist die Norm für Vehicle to Grid Communication Interface – für abhörsichere und verschlüsselte Kommunikation zwischen PEVs und Ladestation. Sie ermöglicht aktive Ladesteuerung auf Basis definierter Ladeprotokolle). Für diese PEVs stellt die Steuerung eine differenziertere Ladestrategie bereit: Das System verknüpft die Daten von Fahrzeug, Fahrzeughalter bzw. Fuhrparkmanagement und die des Energieversorgers mit dem Ziel, den effizientesten und kostengünstigsten Ladeverlauf sicherzustellen.

Das PEV übermittelt dazu an die zentrale Steuereinheit, wie viel Energie es benötigt, wann es aufgeladen sein soll, sowie eine Reihe weiterer Parameter, die den Ladeverlauf beeinflussen. Wie zum Beispiel den minimalen/maximalen Ladestrom, die Anzahl der Phasen, die Ladespannung usw. Vom Energieversorger wiederum erhält KeContact das aktuelle Energieangebot und den Energiepreis. Damit ist die Steuerung in der Lage, einem Fahrzeug vor dem Ladevorgang mitzuteilen, zu welchen Kosten es Energie beziehen kann. Sie kann sogar mehrere Angebote an das Fahrzeug schicken: Sofort bzw. später laden, zu welchem Tarif, wie voll soll die Batterie werden, etc. Der Bordcomputer des PEV erledigt dann die Auswahl, legt Ladedauer und das Ladeende fest, startet den Ladevorgang und kann in Zukunft nach Authentifizierung die Zahlungstransaktion (Plug & Charge) freigeben. Alle dafür erforderlichen Berechtigungsprüfungen und den Abgleich der Strommesswerte (Smart Charging) übernimmt das Lastmanagementsystem. Der Fahrer kann sogar seinem PEV mitteilen, dass er erst später als geplant wegfahren wird und daher fürs Laden weitere zwei Stunden zur Verfügung steht. Außerdem kann er programmieren, dass das Fahrzeug dann auch gleich vorgewärmt sein soll.

Und dabei Kosten sparen

Das Lastmanagement bietet alle Voraussetzungen für eine individuelle Abrechnung des Ladevorganges. Bei gleichzeitiger Aufladung mehrerer Fahrzeuge können so die Kosten eindeutig und präzise zugeteilt und dokumentiert werden. Sogar ausschließlich auf Öko-Strom lässt sich mit KeContact setzen, wenn der Energieversorger entsprechende Daten zur Verfügung stellt. Um Überlast, den in der Regel teuersten Strom, zu vermeiden, begrenzt KeContact die Ladeleistung oder verschiebt den Ladezeitpunkt in ein günstigeres Fenster. Das System baut in Abstimmung mit dem Energieversorger automatisch Leistungsspitzen ab und glättet den Strombezug, was vor allem bei volatilem Energieangebot Kosten spart.

KeContact erlaubt eine sehr umfassende und feine Steuerung des Ladevorganges und damit ein effizientes Lastmanagement. Das System legt automatisch für jedes PEV ein individuelles Lastprofil an. Darin enthalten sind unter anderem Ladezeitpunkt, Ladedauer, aktueller Ladezustand der Batterie, Strompreis und Netzbelastung. Das verfügbare Energieangebot wird abgeglichen und der günstigste Energiebezug genutzt. Um den Beladungsvorgang noch individueller und gezielter zu steuern, lässt sich in das Lastprofil mit einbeziehen, wie das Fahrzeug genutzt wird.

Am Beispiel Samariterbund

Das Lastmanagementsystem KeContact eignet sich zum Aufladen von Elektrofahrzeugen in öffentlichen Parkhäusern mit überwiegend Individualkunden genauso wie zur Energieversorgung von Elektro-Fuhrparks oder ganzer Fahrzeugflotten, die zentral gemanagt werden. Ein typischer Einsatzort ist der Linzer Arbeitersamariterbund. Die Installation beim Arbeitersamariterbund hat KEBA gemeinsam mit der Linz AG Strom im Rahmen des Clean Motion Offensive Projektes durchgeführt, einem FFG geförderten Leuchtturm der Elektromobilität. Hier besteht eine Anschlussleitung für alle Verbraucher, angefangen von der Küche über die Kommunikationszentrale bis zu den Rettungs- und Mitarbeiterfahrzeugen. Das Aufladen der Fahrzeuge kann exakt gesteuert werden: Möglichst nicht zwischen 8.00 und 12.00 Uhr, denn in dieser Zeit wird Essen auf Rädern zubereitet und ist die Lastkurve des Unternehmens ohnehin schon ausgereizt. Möglichst am Nachmittag oder in der Nacht, denn da gibt es günstige Stromtarife. Und immer nachrangig, alle anderen Stromverbraucher sollen zuerst drankommen. Außerdem können die Nutzer in Zukunft zur Kasse gebeten werden.

 


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