Mit KeContact hat KEBA ein Lastmanagementsystem entwickelt, über das sich Fahrzeugflotten mit Energie versorgen lassen. Es besteht aus den Ladestationen und den zentralen Steuereinheiten. Schon ab zwei Ladestationen spielt das System seine Installationskosten wieder ein.
Geht es um den Aufbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, so kommt es auf die intelligente Steuerung der des Strombezuges beim Aufladen der Autobatterie an. Über 90 Prozent aller Ladevorgänge finden laut einer Umfrage des VDE zu Hause oder am Arbeitsplatz statt. Ob in der Firma, in der Fuhrparkgarage, in öffentlichen oder privaten Parkhäusern, überall dort, wo ein Plug-in Electric Vehicle (PEV) über einen längeren Zeitraum abgestellt ist, wird man die Stehzeit künftig zum Aufladen der Autobatterien nutzen.
In einer Stunde voll geladen
Das neue Lastmanagement KeContact von KEBA erlaubt es, die PEVs schnell aufzuladen und es ist in der Lage, Elektrofahrzeuge innerhalb einer Stunde mit bis zu 22 kWh zu versorgen. Damit lassen sich selbst Fahrzeuge der jüngsten Generation 10 Mal schneller laden als an einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose.
KeContact rechnet sich ab zwei Ladestationen, also sobald zwei Elektrofahrzeuge an der gleichen Anschlussleitung aufgeladen werden sollen. Bereits in diesem Fall spart das intelligente Lademanagement mehr Kosten, als für die Installation angefallen sind. Denn pro kW bereitgestellte Leistung müssen sehr hohe Anschlussgebühren kalkuliert werden: Wenn zwei E-Fahrzeuge simultan schnell laden wollen, müssen mindestens 44 kW Ladeleistung bereitgestellt werden. Die Ersparnis der Anschlussgebühren, die sich durch die intelligente Zeitverteilung innerhalb des Lastmanagements ergibt, ist in diesem Fall bereits höher als die Investitionskosten des KeContact-Systems.
KeContact ist für unterschiedlichste Ladestrategien ausgelegt. Es kann ein PEV beispielsweise in einer Stunde oder über Nacht aufladen. Es lassen sich auch gleichzeitig mehrere PEVs bis hin zu einem ganzen Fuhrpark mit Energie versorgen. Auch der Zeitpunkt des Aufladens kann individuell festgelegt werden, zum Beispiel zu verbrauchsarmen Zeiten oder immer dann, wenn es ein Überangebot an Ökostrom gibt. Hängen mehrere PEVs an den Wallboxen, lässt sich für jedes einzelne festlegen, wie schnell, zu welchem Zeitpunkt und welches bevorzugt beladen werden soll. Das gilt selbst für Fahrzeuge, für die nur das Laden auf Basis ISO 61851 Mode 3 vorgesehen ist. (Das ist die Norm für konduktive Ladesysteme für Elektrofahrzeuge, die Schnellladen ermöglichen, aber keine differenzierte Kommunikation zwischen PEV und Ladestation erlauben).