VDE-Papier

Digitalisierung dynamisiert Arbeitswelt der Ingenieure

30. Juni 2017, 13:44 Uhr | Hagen Lang
Das Qualifikationsniveau vieler Berufsgruppen wird in Zukunft deutlich höher sein als heute.
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Deutschland steht vor einer umfassenden Digitalisierung, die die Arbeitswelt von Ingenieuren der Elektro- und Informationstechnik radikal verändern wird. Hierzu hat der VDE Fachinformationen veröffentlicht.

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64 Prozent der VDE-Mitgliedsunternehmen glauben, dass Deutschland schon bis 2025 »digital« wird. Damit einher geht eine radikale Änderung der Arbeitswelt von Elektro- und Informationstechnik-Ingenieuren. Gerade im Produktionsbereich (Stichwort »Industrie 4.0«) wandeln sich die Tätigkeiten, Software ersetzt standardisierte Aufgaben und neue Aufgaben entstehen, die ein hohes Maß an Systemverständnis, sozialer Kompetenz und Kreativität verlangen.

Dies erfordert neue Berufsgruppen, die ein gegenüber heute qualifizierten Experten und technischen Spezialisten nochmals gesteigertes Qualifikationsniveau besitzen müssen, glaubt Dr. Michael Schanz, Arbeitsmarktexperte im VDE.

»Die Innovationsdynamik und Entwicklungsprozesse werden sich immer mehr beschleunigen. Für Ingenieure bedeutet das im Umkehrschluss, dass sie ihre Problemerkennungs- und Problemlösungskompetenz immer weiter entwickeln müssen. Ihre Weiterbildung wird immer individueller und ihr arbeitsintegriertes Lernen wird anhand aktueller realer Arbeitsinhalte stattfinden, „on the job«, so Dr. Schanz.

Die Hochschulen müssen ihren Teil beitragen, um die geänderten Anforderungen abzudecken. Das Bachelor-Studium sollte nach Ansicht des VDE-Ausschusses Studium, Beruf und Gesellschaft ein fundiertes Basiswissen vermitteln. Darüber hinaus sollten Studierende ein fächer- und prozessübergreifendes Systemverständnis entwickeln. Hochschulen und Industrie würden sich künftig auf allen Ebenen der Arbeitswelt enger verzahnen, um aktuellste wissenschaftliche Erkenntnisse und Methoden zu transportieren.

Erst im Rahmen von Master- und Promotionsangeboten sollte eine Spezialisierung erfolgen oder im Rahmen einer betrieblichen und wissenschaftlichen Weiterbildung vertieft werden.

»Nicht nur die Studierenden und die Ingenieure müssen sich wandeln, auch die Hochschulen müssen ihr Selbstverständnis anpassen und die wissenschaftliche Weiterbildung als Hochschulaufgabe etablieren. Für die Hochschulen bedeutet dies eine große Chance, den Prozess des lebenslangen Lernens noch mehr zu unterstützen«, schließt Schanz.

Die VDE-Information »Bedeutung und Chancen für die wissenschaftliche Aus- und Weiterbildung in der Digitalisierung am Beispiel der Industrie 4.0« ist kostenlos  im VDE-Shop erhältlich.


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