Fraunhofer-Forscher haben in diesem Jahr zum sechsten Mal den Deutschen Zukunftspreis gewonnen, die höchste Auszeichnung des Bundespräsidenten für Technik und Innovation. Das Forscherteam hat ein Verfahren entwickelt, mit dem sich die bisher nicht genutzten Lupinen-Proteine erstmals für Nahrungsmittel nutzen lassen.
Ausgezeichnet wurden die Fraunhofer-Forscher Dr. Stephanie Mittermaier und Dr. Peter Eisner sowie Katrin Petersen von der Prolupin GmbH. Den am Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV) tätigen Forschern gelang es, den Lupinen-Samen so aufzubereiten, dass daraus proteinreiche Zutaten für Lebensmittel erzeugt werden konnten. Sie identifizierten dazu die chemischen Verbindungen, die für die bitteren und bohnigen Aromen bei der Lupine verantwortlich sind, und entwickelten Verfahren, mit denen sich diese „Störatome“ aus den Produkten entfernen lassen.
Dazu werden die Kerne geschält und zu Flocken verarbeitet; anschließend werden die Flocken mit CO2 behandelt, das bei einem Druck >72 bar und einer Temperatur >31 °C flüssigkeitsähnliche Eigenschaften aufweist. Darin löst sich dann ein Großteil der Öle und deren Begleitstoffe. Es folgen mehrere wässrige Extraktionsschritte; anschließend können die Eiweiße isoliert werden. Das Verfahren hat mittlerweile Industriereife erlangt: Dip.-Ing. agr. Katrin Petersen implementiert es nun in die Praxis. Sie ist Geschäftsführerin der Prolupin GmbH, einer Ausgründung des Fraunhofer IVV.